Allerlei-ab-2020-04

Datum: 2020-06-24 20:04
Tags: Philosophie, Soziales, Grundeinkommen, Alltag

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Nützliche Beschäftigung für alle?

Manifest zur Zukunft der Arbeit.

Seltsame Gedankensammlung zu den Aufgaben der Zukunft. Es soll eine nützliche Beschäftigung für alle, gemeinsam garantiert werden?

Das ist in etwa das genaue Gegenteil dessen, was das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) will. Handelt es sich bei den versammelten Personen, die diesen Aufruf unterschrieben haben, um Anhänger der Arbeitsgesellschaft? - Das könnte sein. Denn ein BGE wollen sie offensichtlich nicht.

Ein paar wenige sollen dann für Millionen Menschen bestimmen, was nützliche Beschäftigung ist? Was soll das anderes sein, als Bevormundung der Bevölkerung in nie gekanntem Ausmaß. Nach der Vorstellung dieser Personen, soll dafür gesorgt werden, dass alle permanent sich im Hamsterrad der Arbeitsgesellschaft drehen. - Eigene Entscheidungen der Bewohner bezüglich Arbeit, sind nicht vorgesehen.

Eine düstere und bedrückende Gesellschaft, die sich da abzeichnet.

Es ist eben nicht wahr, dass durch Arbeitszwang die Würde der Bürger bewahrt wird. Warum also, vertreten diese Herrschaften nicht ein Konzept, das die Selbstbestimmung der Menschen fördert?

Wenn behauptet wird, dass die Menschen ihre Arbeitskraft investieren, dann wird darüber hinweggegangen, dass in vielen Ländern die Bürger zur Arbeit gezwungen sind, um eine Existenzsicherung zu haben. Das heißt, viele Menschen handeln nicht freiwillig, bezüglich ihrer Arbeitsplatzentscheidungen. - Erst mit einem BGE, hätten wir in der Gesellschaft eine Situation, die von den Menschen frei bestimmt wird.

Statt den Menschen die Distanzierung zu den Arbeitgebern und Unternehmen zu erleichtern, will man die Leute stärker in die Firmen und Arbeitszusammenhänge hineinholen. Und der Mitbestimmungsgedanke wird angesprochen, so als ob er sich in der Vergangenheit in irgendeiner Weise bewährt hätte. - Aber ist das der Fall?

Es ist die Abhängigkeit der Mitarbeiter von den Arbeitgebern, die das verhindert. Erst, wenn diese Abhängigkeit aufgelöst wird, mit einem BGE, hätten die Leute die Freiheit, sich offen zu äußern, über Verhältnisse an den Arbeitsplätzen. - Weil sie dann nicht mehr mit Kündigung bedroht werden können.

Aber diese Zusammenhänge scheinen den Unterzeichnern des Manifests nicht zugänglich zu sein?

Eine Arbeit, die mit der eigenen Würde vereinbar ist. Ja, das ist wünschenswert. Aber wenn keine der angebotenen Arbeiten der eigenen momentanen Orientierung entspricht, sollte es möglich sein, sich auf die eigenen aktuell wichtigen Aufgaben zu konzentrieren, selbst wenn sie sich nicht decken, mit den Arbeitsvorstellungen mancher Staatsbediensteten.

Die Arbeitsplatzgarantie soll die Lösung sein.

Das sind die Konzepte der Arbeitsgesellschaft. - Dass es dem Menschen möglich sei, sich den Arbeitsplatzangeboten der Wirtschaft und sonstigen Arbeitgebern zu entziehen, ist nicht vorgesehen. Deswegen werden die Vertreter solcher Ideen, wie dieses Manifest es darstellt, auch in Zukunft den Bürger bedrohen wollen, mit einem Existenzsicherungsentzug, wenn er nicht pariert und sich an einen Arbeitgeber verkauft?

Im Grunde weisen diese Überlegungen in Richtung sozialistischer Staatsordnungen. - Der Kapitalismus wird langsam abgewickelt und übrig bleiben Regierungen, die Arbeit bereitstellen, für die Bevölkerung. Nützliche und systemrelevante Arbeit. Und das natürlich nur für diejenigen, die keine Arbeit haben und sich an den Staat wenden müssen, um eine Existenzsicherung zu erlangen. Diese bekommen dann die Arbeit nahegelegt, die die Jobcenter bereithalten.

Und wer in einem noch so unsinnigen Bullshit Job seine Zeit verplempert, der aber aus welchen Gründen auch immer, kaum wegzurationalisieren ist und deren Mitarbeiter es geschafft haben, sich die eigenen Löhne und Gehälter, womöglich gesetzlich garantiert, zu sichern, die sind dann nicht von dieser Arbeitsplatzvergabe betroffen und eventuell fein raus.

Dann haben wir eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der die einen gezwungen sind, sich zu verkaufen, nach den Bedingungen der Arbeitsplatzvermittler und andere, die es geschafft haben, sich den angebotenen (miesen) Jobs zu entziehen.

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen wiederum, hat einen anderen Ansatz die Gesellschaft neu zu gestalten. Das BGE geht von der Freiheit aller Bürger aus, und von der Aufgabe des Gemeinwesens, diese Freiheit und gleichzeitig die existenzielle Sicherheit zu garantieren. - Also keinen Arbeitszwang und dennoch ausreichende Versorgung für alle.

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Aktivisten im Podcast

Raul Krauthausen erzählt im Gespräch mit Verena Bentele vom VdK, wie er sich als Aktivist für die Belange der Behinderten einsetzt.

In dem kurzweiligen Podcast, werden viele Themen angesprochen. Zum Beispiel, dass es ruhig ein paar mehr Menschen sein könnten, die aktiv ins Lebensgeschehen eingreifen. Sonst heißt es, ach schon wieder der. Außerdem wird die Bedeutung des Internet angesprochen und der Umstand, dass manche Aktionen im alten Stil, viel zu schwerfällig in die Gänge kommen und Aktivitäten über das Netz, schneller umgesetzt werden.

Kann man sich für Themen einsetzen, von denen man selbst nicht betroffen ist?

Wenn sich Krauthausen für die Verbesserung der Situation der Behinderten einsetzt, dann haben die Ergebnisse solcher Aktivitäten, auch Einfluss auf ihn. Sind Organisationen wie VdK und Gewerkschaften altmodisch?

In den Verbänden scheinen sich mehr Ältere aufzuhalten. Aber Frau Bentele meint, es können auch Jüngere gewonnen werden.

Aktivist zu sein, ist eine wichtige Rolle für StaatsbürgerInnen. Es wird in Zukunft nicht mehr genügen, Bildung und Kultur zu haben und sich auf einem Wahlzettel zu orientieren. Wir brauchen Engagement für die Sachen, die umgesetzt gehören. Dieses ergibt sich aber erst, wenn man von der bloßen Meinung zum Urteil gelangt. Man muss wissen, was gut ist und was nicht und für was man seine Zeit verausgabt und was der Gesellschaft schadet. - In diesem Kontext bringen wir dann unsere Energien ein und engagieren uns nicht in Bereichen, die wir ablehnen.

Grundeinkommen-Aktivist zu sein, ist eine wichtige Aufgabe in der kommenden Zeit. Von Aktivisten wie Raul Krauthausen, lässt sich einiges abschauen. Aktivisten gehen in die Öffentlichkeit und stehen mit ihrem Namen für die Themen, die sie anpacken. Mit Aktivisten lassen sich Bündnisse eingehen, sofern es Gemeinsamkeiten bei den Inhalten und in der Arbeitsweise gibt.

Wie wird man Aktivist?

Es kann sein, dass die Art der Vorgehensweise einen anzieht.

Frau Bentele sagt, der VdK kämpft für einen starken Sozialstaat. - Grundeinkommen-Aktivisten würde es bestimmt interessieren, wie es der VdK geschafft hat, das Bedingungslose Grundeinkommen komplett zu ignorieren und wie da die Entscheidungsprozesse in einem Verband ablaufen und ob Verena Bentele selbst das BGE ablehnt. Ach ja, sie hatte vor ihrem Job beim VdK, für die Bundesregierung gearbeitet. Ob das ein Grund ist?

Es stellt sich auch die Frage, ob man als Grundeinkommen-Aktivist gar nicht mit dem VdK rechnen kann oder ihn als staatsnah abhaken muss, weil er ideologisch vorgeht. - Ob das in einem Podcast des Verbandes einmal zu erfahren ist?

Überhaupt scheint es so zu sein, dass kein einziger selbstständiger Verband der Wohlfahrtspflege sich PRO Grundeinkommen äußert. - Das sieht in der Öffentlichkeit schon komisch aus, wenn die Bürgerinnen und Bürger sich lauthals für ein Bedingungsloses Grundeinkommen einsetzen und parallel dazu die im Sinne der staatlichen Beauftragung für das soziale Leben in der Gesellschaft zuständig sind, dieses Thema totschweigen und stattdessen in einer Parallelwelt agieren, die der Arbeitsgesellschaft. - Und ausschließlich mit den Instrumentarien hantieren, die in dieser Welt erlaubt sind.

Und dass dann die Ideologie der Staatsvertreter mehr sichtbar wird, bleibt nicht aus. Offensichtlich unterscheidet sich die Weltsicht aus der Perspektive der Regierungsanhänger, von der, der Grundeinkommen-Befürworter. - Zum Schluss kommt sich Frau Bentele fast noch mit Herrn Krauthausen in die Haare, über die Frage der Vorgehensweisen und eigener Identität im Aufgabenkontext.

Einen interessanten Aspekt bringt Herr Krauthausen ein. - Er sagt, es genügt nicht, gegenseitiges Verständnis anzuregen, sondern es müssen die Rechte der Behinderten in der Praxis umgesetzt werden und danach kann man schauen, wie man dann noch miteinander umgeht.

Das ist natürlich auch ein wichtiger Punkt beim BGE. - Das BGE lebt ebenfalls nicht von der Zustimmung von Menschen zu diesem Gedanken, sondern die Idee muss umgesetzt werden. Etwas anderes ist nicht ausreichend. Und natürlich bekommen die Behinderten keine barrierefreie Stadt, wenn nicht die Bürger damit einverstanden sind. Trotzdem muss aber immer wieder auf die Notwendigkeit dieser Veränderungen hingewiesen werden. Ähnlich ist es beim Grundeinkommen. Auch da sind die Veränderungen notwendig und auch da muss immer wieder darauf hingewiesen werden, um damit zu erreichen, dass mehr Menschen diesen Prozess positiv begleiten.

Guter Standpunkt noch von Raul Krauthausen, über die Inklusion in der Schule und wie damit umzugehen ist.

Frau Bentele bringt dann den Mindestlohn ins Spiel. Der Mindestlohn gehört zur Arbeitsgesellschaft und spielt eigentlich weniger eine Rolle in einer Grundeinkommensgesellschaft. Da sieht man dann auch deutlich, wie die Parameter einer regierungsnahen Sicht auf die Gesellschaft aussehen. Man könnte fast meinen, die Regierungsvertreter und die öffentlich bestellten Sozialverantwortlichen, stehen gemeinsam für ihre veraltete Weltsicht, den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber und auch Leuten, wie Herrn Krauthausen, der als Aktivist wahrscheinlich nicht so leicht berechen- und beeinflussbar ist, wie die Vertreter der großen, schwerfälligen Sozialverbände.

Man muss sich natürlich auch fragen, wie man mit Sozialverbänden umgehen soll, die sich loyal gegenüber den Regierungsverantwortlichen in erster Linie verhalten. Und wie soll man dann diese Verbände einschätzen, ob sie die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten? Können sie das überhaupt, wenn sie sich zuallererst auf Seiten der Staatsorgane sehen? Und muss man dann feststellen, dass sie gerade nicht die Interessen der Bürger wahrnehmen können, aufgrund dieser seltsamen Festlegung. - Denn richtig wäre es, wenn sie zuerst auf Seiten der Bürger stünden und dann sofern das möglich ist, noch mit den Behörden kooperieren. So aber, haben sie die falsche Reihenfolge gewählt.

Verbündete finden und gemeinsame Aktionen planen und durchführen, war ein Punkt am Schluss des Podcasts. - Wie steht eigentlich Herr Krauthausen zum Bedingungslosen Grundeinkommen? Verbündete finden ist eine schwierige Sache, wenn große Teile der etablierten Organisationen zum Bedingungslosen Grundeinkommen schweigen oder es gar ablehnen. Dann sieht es nämlich so aus, also ob Funktionäre und Organisationsanhänger, vielen Menschen in der Bevölkerung reserviert gegenüber stehen würden.

Frau Bentele will sich für eine gerechte Gesellschaft einsetzen. Ich frage mich, wie das möglich sein soll, ohne ein Bedingungsloses Grundeinkommen? - Das war ein interessanter und informativer Podcast.

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Brauchen wir ein Bedingungsloses Grundeinkommen

Bedingungsloses Grundeinkommen: Ein Allheilmittel? von Sozialistische Jugend Österreich

Guter Podcast, unter anderem mit Helmo Pape. Für null Euro, sinnvoll arbeiten, weil die Wichtigkeit der Arbeit im Vordergrund steht und nicht der Lohn.

Der Arbeitsanreiz erhöht sich durch ein BGE, weil man das Geld zusätzlich erhält. Gesellschaftliche Veränderungen durch ein Grundeinkommen, werden enorm sein.

Gibt es Inflation mit Bedingungslosem Grundeinkommen? Auch in diesem Gespräch ist es nicht klar, oder nicht so richtig klar, ob ein BGE zusätzlich ist oder wie denn sonst.

Oder wird es mit bestehenden Einkommen verrechnet?

Wenn es bei der Einführung verrechnet wird, dann ist es nicht zusätzlich, denn es ergibt sich aus den bestehenden Einkommen. Es wird kein neues Geld geschöpft, um ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu schaffen, sondern es wird aus bestehendem Geld gewonnen. Genau dadurch wird die Gefahr der Inflation gebannt. Aber es ist auch sachlich die richtige Methode. Denn Geld soll immer die konkrete Wertschöpfung repräsentieren.

Und ein BGE repräsentiert die existenzsichernden Güter, die beständig produziert werden. Also schon da sind und nicht noch zusätzlich produziert werden müssen, was Unfug wäre. Und so wäre auch eine zusätzliche Geldschöpfung Unfug.

Der Vorgang lässt sich somit von zwei Seiten betrachten. - Einmal, muss für das BGE neues Geld geschöpft werden? Nein. Müssen für das BGE zusätzlich noch die Güter produziert werden, die die Existenzsicherung ausmachen? Nein. Denn sie werden fortlaufend produziert.

Dann die Frage, wie sich Löhne und Preise entwickeln, in einer Grundeinkommensgesellschaft. Das wissen wir natürlich nicht. Wir können aber grundsätzlich davon ausgehen, dass sich die Verhältnisse gesünder entwickeln werden, als es heute der Fall ist.

Wenn heute ein Großteil der Tätigkeiten Bullshit Jobs sind und wenn in Deutschland durch die Hartz4-Drohungen Arbeitsverhältnisse zustande kommen, die die Personen so und in der Form nicht freiwillig eingegangen wären, dann produzieren die heutigen Verhältnisse viel Leid und Unglück bei den Berufstätigen und bei den Kunden und Klienten dieser Berufstätigen, weil die Arbeitnehmer nicht aus freien Stücken und gerne ihre Arbeit machen.

Dieser Umstand schädigt die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft. Und scheinbar nimmt die Arbeitsgesellschaft diese Umstände in Kauf, um ihr Modell zu verwirklichen.

In einer Grundeinkommensgesellschaft hätten wir endlich ehrliche Arbeitsverhältnisse. Und das ist die beste Voraussetzung für gute Arbeit und zufriendene Kunden, Patienten, Heimbewohner, etc.

Die Ökonomin spricht den Punkt an, was machen wir mit dem Geld, welches als Steuergeld vorhanden ist? Heute läuft das so, dass der Staat die Gelder einsammelt und die Politiker dann bestimmen, was mit dem Geld geschieht. - Beim Grundeinkommen wird Steuergeld direkt den Bürgern ausbezahlt, statt das der Staat damit Ausgaben tätigt. Was ist besser?

Wahrscheinlich ein Mix. Wobei das BGE unbedingt eingeführt gehört. Was wir an Sozialstaat heute haben, ohne ein BGE, das sehen wir ja. Und scheinbar sind viele Bürger damit nicht zufrieden.

Interessant auch, dass der Podcast von einer Partei veranstaltet wird. Das sind die alten etablierten Kräfte, die durch die Entwicklungen in der Bevölkerung zusehends ins Straucheln geraten und an Bedeutung verlieren, weil die Bürger immer mehr selbst bestimmen und selbst regeln wollen, was bisher die Organisationen und Institutionen erledigt hatten.

Und als eigenständiger Aspekt, ist es schon bedeutsam zu sehen, dass mit einem BGE ein großer Brocken des BIP direkt an die Bevölkerung gerecht verteilt würde, damit alle würdig eine Existenzsicherung haben. - Das wäre neu und zeitgemäß.

Die Gesprächsteilnehmerin spricht an, dass dadurch eine Konkurrenzsituation entsteht, zwischen Staat und Bürgern. - Genau das aber, ist die heutige Zeit. Und so wird es weitergehen. Die Menschen werden immer mehr Aufgaben, die bisher ausgewählten Personenkreisen und Gruppen vorbehalten waren, selbst in die Hand nehmen. - Das führt zu Umstrukturierungen in der Gesellschaft, die in ein Kompetenzgerangel münden und Machtverhältnisse verschieben, was Interessensgruppen zu verhindern versuchen. Diese Eigenständigkeit der Bürgerinnen und Bürger wird aber weiter zunehmen und einen Weg zurück wird es nicht geben.

Was ist die Verantwortung des Staates?

Statt mit den Bürgern zu konkurrieren, sollte er die Bürgeraktivität begrüßen und fördern und eine Zusammenarbeit mit den Bürgern anstreben, sodass staatliche Verwaltung und Bürgerschaft gemeinsam die Gesellschaft empfinden und zusammen statt gegeneinander die Lebenswelt gestalten. Dies setzt eine aufmerksame Staatsführung voraus, die nicht nur belehrend und bevormundend den Bürgern gegenübertritt, sondern das Gemeinwesen als jenes der Bürger ansieht und selbst die bescheidene Rolle der dienenden, klugen Helfer annimmt.

Dass es weiterhin Arbeit geben wird, trotz der Digitalisierung, das ist ja schon eine Binsenweisheit. - Viel wichtiger scheint hingegen der Punkt, dass ständig irgendwo in den Gesellschaft irgendwelche Firmen schließen, Bankrott machen, durch irgendwelche Krisen gezwungen sind, Arbeitsplätze abzubauen oder diese zielgerichtet wegrationalisieren und die Bürger durch die heutige Arbeitsgesellschaft diesen Arbeitgebern ausgeliefert sind und das Auf und Ab in der Wirtschaft gekoppelt ist, mit der Existenzsicherung der Menschen. Und das ist nicht richtig. Da sollten wir uns neue Verfahren überlegen, dass die Bürger nicht ständig Angst haben müssen, ob sie nicht demnächst ihren Job verlieren könnten, weil die Konjuktur hustet oder der Aufschwung Schluckauf hat.

Es geht nicht um die immer und weiterhin vorhandene Arbeit, sondern um die Entkoppelung der Existenzsicherung von dieser Arbeit. Darum geht es. Und das ist möglich, mit einem BGE.

Bei der Frage, welche Wirkung ein Grundeinkommen auf die Geschlechterrollen haben wird, meint die Ökonomin, es bestünde die Gefahr, dass Frauen wieder in die alten Geschlechterrollen zurückgedrängt werden, mit einem BGE.

Allerdings gibt es zum BGE aus Frauensicht, auch andere Meinungen.

Können wir mit einem BGE den Kapitalismus überwinden? - Das Bedingungslose Grundeinkommen ist die Basis. Sie stärkt die Position der Bürgerinnen und Bürger. Von da ausgehend, werden die Menschen bestimmt mehr Zeit investieren können, für politische Beteiligung.

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Urkunde des Waldes

Wichtiger Beitrag zum Bedingungslosen Grundeinkommen, von dem Anthropologen Jason Hickel im englischen Guardian.

Die im 13. Jahrhundert in England abgefasste Urkunde (Charter of the Forest), gibt den Bürgern umfassende Rechte, bezüglich des Landes. - Die Bürger erhielten das Recht, das Land zu nutzen, um sich selbst am Leben zu erhalten. Alles, was sie dazu brauchten und in der Natur finden konnten, durften sie sich nehmen. Diese Produkte, die sich heute überwiegend in Privatbesitz befinden, überall auf der Welt, nennen wir auch Gemeingüter oder im englischen, Commons.

Basic income isn’t just a nice idea. It's a birthright

Mit der damaligen Urkunde, wurde den Bürgern ausdrücklich das Recht eingeräumt, das Land zu nutzen, um sich selbst zu erhalten. Dazu gehörte die Nutzung und Verwendung des Waldes, die Nutzung des Wassers, des Bodens und der Früchte.

Die Urkunde des Waldes, von 1217, war eine Vereinbarung zwischen den Herrschenden und den Bürgern.

Mit dieser Vereinbarung wurde anerkannt, dass niemand zwischen den einzelnen Menschen und den Gütern treten darf, die dieser zu seinem Selbsterhalt benötigt.

Ab dem 15. Jahrhundert wurde dieses Recht aller Bürger in England, immer mehr eingeschränkt, durch Mächtige, die sich mit Gewalt die Gemeingüter aneigneten und sie willkürlich zu ihrem Privateigentum erklärten.

Diese Einzäunbewegung (enclosure movement) führte dazu, dass im Laufe der Zeit fast alle Gemeingüter privatisiert wurden. Die Folge war, dass die Bürger sich nicht mehr eigenständig selbst ernähren konnten, indem sie das vorhandene gemeinsame Land dafür verwendeten. Sie mussten sich stattdessen an die jetzt etablierten Besitzer von Privatgrundstücken verkaufen.

Da sie kein Recht mehr hatten, die Gemeingüter für ihre Selbstversorgung zu verwenden, mussten sie sich, ihren Körper, ihre Arbeitskraft an diese neu und mit Gewalt etablierten Besitzer von Privateigentum verkaufen. Für diese Leute arbeiteten die Menschen nun, auf dem Grund und Boden der ursprünglich auch ihnen gehört hatte, und jetzt Privateigentum von anderen Personen war, um sich ernähren zu können.

Die Bewohner waren durch diese gesellschaftlichen Veränderungen, zu abhängig beschäftigten Arbeitssklaven geworden. Während sie vor diesen Veränderungen, noch als freie, souveräne Bürger gelebt hatten.

Diese Vorgänge passierten nicht nur in England, sondern in vielen Teilen der Erde zur gleichen Zeit. Durch Kolonialisierung wurde vielen Menschen der Grund und Boden weggenommen, der ihnen bislang für ihren Selbsterhalt zur Verfügung stand, und jetzt mussten sie für die Herrschenden arbeiten und Arbeitsverträge abschließen und sich selbst verkaufen.

Der im Laufe der Zeit um sich greifende Kapitalismus stellte die Bedingungen dann vollends auf den Kopf: den bislang eigenständig lebenden Menschen stellten sich die Bodenbesitzer und Unternehmer gegenüber, und um sich selbst zu erhalten, mussten sie sich diesen neuen Herren unterwerfen und diesen die eigene Arbeitskraft anbieten. Und sie wurden dabei selbst zur Ware.

So muss beim Bedingungslosen Grundeinkommen, von den ursprünglichen Umständen ausgegangen werden, die z.B. mit der Urkunde des Waldes beschrieben werden, die besagen, dass der Mensch der Erde gegenüber frei und selbstständig ist und sich direkt über die Erde ernähren kann, während die Zivilisation und Staatsbildung dazu führte, dass durch Privateigentum diese Freiheit und Selbstständigkeit des Einzelnen zerstört wurde, mit der Folge der Unterwerfung als Arbeitnehmer gegenüber Geld- und Arbeitsplatzbesitzern, so wie es heute der Fall ist.

Das BGE würde den Menschen somit ein Stück weit dieses ursprüngliche Recht und diese ursprüngliche Souveränität und Freiheit wieder zurückgeben.

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Zielgerichtete Hilfen, das klingt im ersten Moment gut.

Die Grundeinkommen-Gegner wenden immer wieder ein, zielgerichtete Hilfen, seien viel besser, als ein Bedingungsloses Grundeinkommen.

Aber die, die am dringendsten zielgerichtete Hilfen brauchen, sind oft diejenigen, die es am schwersten haben, ihre Bedürftigkeit nachzuweisen.

Das kann zum Beispiel in der Persönlichkeit dieser Menschen begründet sein, dass sie die Nachweishürden, die von den Behörden aufgebaut werden, nur schwer überwinden können oder womöglich die entsprechenden Unterlagen nicht auftreiben können.

Auf diesen Umstand weist Karl Widerquist hin, in diesem Gespräch über das Bedingungslose Grundeinkommen, bei BIEN (Basic Income Earth Network).

United States and Basic Income & Covid| BIEN Conversations | Karl Widerquist, Scott Santens

Ein zeitlich befristetes Bedingungsloses Grundeinkommen macht dann Sinn, wenn es eine sichere Grundversorgung für diejenigen darstellt, die momentan wegen der Viruskrise nicht arbeiten können und wenn es einen Bonus darstellt für diejenigen, die systemrelevant arbeiten.

Und es würde die Wirtschaft am Laufen halten, die aktuell durch den Lockdown in eine Rezession gerät.

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Argumente gegen die Inflationsbefürchtung und hohe Mietkosten, beim Bedingungslosen Grundeinkommen.

Das BGE ist Umverteilungsgeld und die Geldmenge bleibt gleich. Es ist kein neues Geld, welches in Umlauf gebracht wird. - Das Bedingungslose Grundeinkommen ist keine Geldschöpfung, was ansonsten sicherlich Inflation hervorrufen würde.

Das Grundeinkommen wird dazu führen, dass mehr Wettbewerb entsteht. Denn die Leute haben mehr sicheres Geld und es führt dazu, dass unterschiedliche Angebote auch beim Wohnraum entstehen. - Und die Bürger werden sich eher ein Eigenheim leisten, als es heute der Fall ist. Das BGE erzeugt Vertrauen in die Gesellschaft.

Der amerikanische Grundeinkommen-Aktivist Scott Santens weist in dem Interview darauf hin, dass mit der Einführung des BGE die Ortsgebundenheit nachlässt. Denn bisher war man eher dort anwesend, wo der Arbeitgeber ist. Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen könnte man auch dahin ziehen, wo die Wohnkosten niedrig sind, und dann dort vielleicht selbst ein Geschäft eröffnen, sich selbstständig machen und aktiv werden. - Das heißt, die Abhängigkeit, an bestimmten Plätzen anwesend sein zu müssen, wegen des Arbeitgebers, nimmt mit dem BGE ab.

Ein weiteres Thema in diesem Interview mit Scott Santens und Andrew Heaton, war die Finanzierung des Bedingungslosen Grundeinkommens.

Santens sagt da, es geht um die Nettokosten eines BGE. Das Grundeinkommen ist kein zusätzliches Geld. Denn das Grundeinkommen wird überwiegend mit den eigenen Steuerzahlungen verrechnet.

Das heißt, wer ein Grundeinkommen erhält und Steuern zahlt, dessen Grundeinkommen ist Teil seiner eigenen Steuerzahlungen.

Die Nettokosten des Grundeinkommens, also der Betrag, der tatsächlich extra aufgebracht werden muss, von der Gemeinschaft, ist das Geld, was heute den Armen fehlt. - Und dieses Geld wird dann von allen Bürgern bereitgestellt.

Wobei Santens ergänzt, dass die heutigen Superreichen und Millionäre mehr für die Finanzierung der Gemeinschaftsaufgaben einbringen müssten, als sie es heute tun.

Und ein gutes Instrument, dieses zu erreichen, sei die Konsumsteuer. Denn sie ermöglicht von den Gewinnen, die Unternehmen durch den Verkauf ihrer Produkte machen, einen Teil abzuschöpfen und diesen der Allgemeinheit zugänglich zu machen. - Durch die Feinjustierung der Konsumsteuer, ist es außerdem in Deutschland möglich, produktgruppenspezifisch diese Steuer festzulegen.

Weiterhin sagt Santens, dass durch die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens eine Menge heutiger Ausgaben eingespart werden, die in die Verwaltung und Behördenarbeit fließen. - Und Armut selbst verursacht hohe Kosten, durch Gesundheitsschäden, Kriminalität und zerstörte Beziehungen.

Dann erwähnt er etwas, was gut zu unserem Hartz4-System passt: Verlust an Produktivität durch die bestehende Arbeitsgesellschaft. Die Leute sollen gemäß der Behördenvorgaben, irgendwas arbeiten, egal, ob es ihnen liegt und zu ihren Fähigkeiten passt. Hauptsache, sie haben einen Arbeitgeber, der sie bezahlt.

Diese kurzsichtige Vorgehensweise bei der behördlichen Arbeitsmarktorientierung, schadet der gesamten Gesellschaft, weil viele Leute zu der Arbeit, in die sie genötigt wurden, nicht motiviert sind und desinteressiert und abgewandt ihren Job machen.

Ein Grundeinkommen bringt nicht nur Freiheit, dasjenige zu tun, was einem wichtig erscheint, sondern die Möglichkeit, unangemessene und unverschämte Arbeitsangebote abzulehnen, die den Bürger in einen Arbeitssklavenstatus bringen.

Mehr Zeitfreiheit selbst zu bestimmen, wie wir als Individuum unsere Erdenzeit verbringen, mehr Möglichkeiten, sich in der Gesellschaft einzusetzen, das sind die positiven Konsequenzen eines Bedingungslosen Grundeinkommen.

Scott Santens wird noch einmal auf das finnische Grundeinkommen-Experiment angesprochen und er erwähnt, dass entgegen der vielen Falschmeldungen und Fake-News in den Mainstream-Medien, letztlich dabei herauskam, dass die Gruppe mit dem bedingungslosen Einkommen, diejenige war, mit der meisten geleisteten Erwerbsarbeit. – Das heißt, das BGE hat tatsächlich mehr bezahlte Arbeit gebracht, als bei der Kontrollgruppe, die die Standard-Sozialhilfe bekam. Was ein Argument wäre, ein solches Verfahren (ein BGE einzuführen) dem üblichen Sozialstaatshandeln vorzuziehen.

Dann weist er darauf hin, dass es sich heute gar nicht lohnt Teilzeit zu arbeiten, weil man dabei zu wenig Geld verdient und nicht davon leben kann. - In einer Grundeinkommensgesellschaft wäre das aber ganz anders. Da wäre es interessant, zusätzlich zum BGE ein paar Euro hinzuzuverdienen. - In einer Grundeinkommensgesellschaft würde die Teilzeitarbeit stark zunehmen.

Weitere Medieninhalte mit Scott Santens:

Sollen auch Reiche ein Grundeinkommen erhalten?

Die Universalität ist wichtig, beim Bedingungslosen Grundeinkommen. Dadurch wird die Akzeptanz dieses Konzepts erhöht, weil alle es erhalten.


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Arbeitsgesellschaft und Grundeinkommensgesellschaft

Wer hat die besseren Konzepte?

Die Arbeitsgesellschaft will mit 100 Euro mehr und Konjunkturpaketen, die Einkommenssituation der Leute verbessern. - Außerdem peilt sie die Vollbeschäftigung an.

Die Grundeinkommensgesellschaft ist Teil eines mehr ganzheitlichen Ansatzes.

Mit 1000 Euro für jeden, die Existenz aller Bürgerinnen und Bürger sichern. - Denn das Gießkannenprinzip der Bundesregierung taugt nichts: immer nur schauen, wer gerade um Hilfe ruft und den versorgen, den sie zufällig wahrnimmt, das ist ungerecht.

Klimaschutz erreichen wir nur mit Wachstumsreduzierung. Degrowth. Weniger arbeiten ist sofort möglich, mit Bedingungslosem Grundeinkommen (BGE).

Die Arbeitsgesellschaft sucht ihr Heil hingegen auf dem entgegengesetzten Weg. Alle sollen malochen und wenn die Arbeit noch so unsinnig ist. Hauptsache, die Kanzlerin kann von gesunkenen Arbeitslosenzahlen berichten.

Klimaschutz ist eher lästig in der Arbeitsgesellschaft. Es bremst das Wachstum, das die Arbeitsgesellschaft immer braucht, um Arbeitsplätze zu schaffen.

Hauptargument aber, PRO Grundeinkommen und GEGEN die Arbeitsgesellschaft ist der Arbeitszwang, den es in der Arbeitsgesellschaft gibt. Der Arbeitszwang, der mit den Hartz4-Sanktionen umgesetzt wird, ist zutiefst menschenunwürdig und gesellschaftlich ein absolutes No-Go.

Allein aus diesem Grunde, müsste die Arbeitsgesellschaft sofort abgeschafft werden.

In der Grundeinkommensgesellschaft gibt es diese Grundrechtsverletzungen nicht. Das Bedingungslose Grundeinkommen ist freiheitlich-demokratisch.

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Gesellschaftliche Veränderungen sind nötig

Es geht darum, Gesellschaften weiter zu entwickeln. - Dabei müssen wir die berechtigten Ansprüche des Planeten und der anderen Lebewesen berücksichtigen. Ökologie, Tier- und Klimaschutz werden zum Maßstab für die Wirtschaft. Klimaschädliche Vorgehensweisen in Arbeitszusammenhängen und entsprechende Lebensstile gehören geächtet.

Neben dem Bedingungslosen Grundeinkommen als Kernforderung eines Systemwechsels in den Gesellschaften, wird immer häufiger der Begriff Universal Public Service verwandt. Oder auch Universal Basic Services.

Public Abundance is the Secret to the Green New Deal

Das meint nichts anderes, als dass der Öffentliche Raum so gestaltet ist, dass er den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger entspricht. - Wenn wir die preiswerte, genossenschaftliche oder staatliche Wohnung verlassen, kommen wir über den Bürgersteig an öffentliche Orte, die gemäß den Bedürfnissen und Ansprüchen der Bürger gestaltet sind und durch öffentliche Gelder unterhalten werden.

Mit anderen Worten, die Marktwirtschaft, die uns heute gegen Geld und zugunsten von Profitinteressen alles Mögliche anbieten und andrehen will, und uns mittels belästigender Werbung auf Schritt und Tritt verfolgt, soll nach und nach ersetzt oder ergänzt werden, durch öffentliche Angebote.

Als Beispiele werden genannt Repair-Cafés und Büchereien. Aber auch preiswerte Essensgelegenheiten für Studenten und öffentlicher, preiswerter Wohnraum.

Öffentliche Angebote können ein Bedingungsloses Grundeinkommen ergänzen, oder im Einzelfall sogar ersetzen, da, wo es Sinn macht. – Es lohnt sich, dieses Thema weiter zu verfolgen.

Ähnliche Überlegungen habe ich ebenfalls schon öfter vorgebracht. Zum Beispiel dies:

Das Bedingungslose Grundeinkommen ist nicht nur der Geldbetrag. Es muss in Form der benötigten Güter für alle Menschen preiswert und zugänglich sein, sonst ist das BGE-Geld nichts wert. Deshalb parallel zum reinen Geldbetrag und landesweit:

Energie. Eine Mindestmenge Koch- und Heizenergie, die nicht gesperrt werden kann, muss jedem Bürger zustehen. Dies gehört gesetzlich geregelt und festgeschrieben.

Wohnraum. Eine Mindestzahl an kostenlosen, sehr preiswerten Wohnungen bereitstellen, sodass jeder sofort aus Abhängigkeitsverhältnissen aussteigen und Notlagen beenden kann, um eine Unterkunft zu haben.

Behördenkantinen, Mensen etc. öffnen, für die ganze Bevölkerung, um preiswerte und ökologische Nahrung zu erhalten. Sozialkaufhäuser mit Biobaumwollprodukten, Shirts, Hosen, etc., deren Herstellung zum Beispiel staatlich subventioniert ist.

Kostenloser oder sehr preiswerter ÖPNV, kostenlose Mindestmenge an Internet- und Mobilfunkvolumen.


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Der Arbeitgeber soll den Lohn zahlen, der zum Leben reicht, meint der Gewerkschaftsvertreter in dem Gespräch.

Das ist das Wichtige, in der Gedankenwelt derer, die die Arbeit über alles stellen. Die Grundeinkommen-Überlegungen führen hingegen dazu, die Gesellschaft und das Wirtschaften anders zu betrachten.

Hauptproblem ist doch, dass die Arbeitsgesellschaft sich nicht darum schert, was es für eine Arbeit ist. Der Arbeitsgesellschaft geht es ausschließlich darum, dass der Bürger überhaupt arbeitet und Arbeit hat und darüber sein Existenzgeld bezieht.

Diese Sicht ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. – Tatsächlich sollten wir auf die Gesellschaft und die Arbeit, anders schauen.

Der Arbeitsgesellschaft-Anhänger schaut auf die Arbeit und dann auf den Lohn. Ist der Lohn hoch genug? - Wenn nicht, ist das ein Fall für die Gewerkschaftsarbeit.

Arbeitsergebnis oder Lohn?

Der Blick muss aber anders verlaufen: Wir müssen fragen, was produziert die Arbeit. Ist das Arbeitsergebnis dasjenige, was der Arbeitnehmer erarbeiten wollte? Ist die Ware oder Dienstleistung, dasjenige, was die Bürger und Konsumenten sich vorstellen und haben wollen? Oder ist es Billigfleisch, Tierquälerei und Arbeit, die die Menschen mit Umweltgiften und sonstigen Nebeneffekten schädigt und bedroht.

Darauf schaut nämlich der Arbeitsanhänger im heutigen System nicht. - Er sagt nur, Hauptsache die Leute haben Arbeit. Und dann ist es egal, ob nicht das weitere Gewerbe- und Industriegebiet noch mehr Natur zerstört und Landebahnen Umwelt verbrauchen und Flugzeuge den Leuten mit ihrem Lärm, den letzten Nerv rauben. Das ist in der Arbeitsgesellschaft alles egal. Hauptsache, die Arbeit bringt Geld.

Und von diesem selbstschädigenden und andere schädigenden Verhalten kommen wir weg, wenn wir fragen, brauchen und wollen wir diese Arbeitsergebnisse überhaupt? Und mit einem Grundeinkommen können wir diese Arbeit verweigern, wenn sie ausbeutend und menschenschädigend ist.

Arbeiten, egal was.

Die Gewerkschaften kümmern sich um mehr Geld und die Arbeitsbedingungen. - Aber die Verpflichtung, jeden Job annehmen zu müssen, der einem angeboten wird, das ist das Hartz4-System und dieses wollen sie nicht abschaffen. - Warum bloß?

Wenn wir nicht mehr den Lohn, sondern das Arbeitsergebnis in den Vordergrund stellen, können wir fragen, welche Arbeitsergebnisse brauchen wir eigentlich. - Und unter welchen Bedingungen soll Arbeit vonstatten gehen?

Wenn wir aber immer nur auf den Lohn schauen, scheint das Arbeitsergebnis selbst, von geringerer Bedeutung.- Dann ist nur das Geld wichtig, dass derjenige durch Arbeit bekommt.

Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) soll die existenzsichernden Güter produzieren und bereitstellen. Wir schauen dabei auf die Güter. Dann haben wir schon das Allerwichtigste in der Gesellschaft erreicht. – Im nächsten Schritt ist es dann gar nicht mehr so wichtig, wie viel Geld der Einzelne durch Arbeit in einem Job erhält. – Denn die Existenz ist durch das BGE gewährleistet.

Existenzsicherung durch Einkommen. Und Einnahmen durch Arbeit. So lautet die bisherige Regel.

Die Krise zeigt aber, dass wir nicht jede Arbeit brauchen, um zu überleben. Wir müssen nirgendwo hinfliegen, um zu überleben und wir müssen keine Zuckerbrezeln essen, Autos mieten, Reisen buchen, Versicherungen abschließen.

Von all dem, was der Markt anbietet, ist nicht alles wichtig. Aber in der Arbeitsgesellschaft sind die Leute verpflichtet, irgendwas zu arbeiten. Egal, was.

Deswegen ist die Arbeitsgesellschaft ungeeignet für moderne Gesellschaften. Sie packt die Aufgaben und Themen von der falschen Seite an.

In der Arbeitsgesellschaft soll jeder irgendwas arbeiten. – Besser wäre es aber, jeder hätte eine Existenzsicherung, für die wir alle sorgen. Und als nächsten Schritt, packt jeder die Dinge an, die er wichtig findet, statt irgendwas zu arbeiten und vielleicht sogar noch etwas, welches ein Jobcenter demjenigen andrehen will.

Es ist nicht richtig, die Leute zur Arbeit zu zwingen. - Das macht die Arbeitsgesellschaft aber. Sie zwingt die Bürger irgendeinen Mist zu arbeiten, der ihnen von den Behörden offeriert wird, wenn sie keinen Job haben und Geld brauchen. Das ist das Hartz4-System.

Richtig wäre es, dass alle versorgt sind, durch ein BGE, und jeder arbeitet das, was er sich aussucht.

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Argumente zum BGE

Eine breite Debatte zum Grundeinkommen könnte zum Beispiel damit beginnen, dass Darstellungen des BGE, von allen Beteiligten bewertet und besprochen werden.

Seit vielen Jahren wird über das BGE geredet und dabei immer wieder erwähnt, dass ein Bedingungsloses Grundeinkommen nicht zusätzlich ausgezahlt wird, sondern nur grundsätzlich bereitsteht. In einem Artikel wurde das kürzlich wieder erwähnt. Aber scheinbar kommen solche Aussagen bei den Kritikern des BGE nicht an. Oder sie wollen es nicht wissen, weil ihre Kritik am Grundeinkommen dann nicht so leicht wäre?

Ein zusätzliches Grundeinkommen ist ein gefundenes Fressen für alle Grundeinkommen-Gegner. Denn mit Recht erwähnen sie, dass diese Geldausgaben = Arbeitsleistungen, kaum zusätzlich zu erbringen sind.

Grundversorgung = Grundeinkommen

Wenn aber bereits heute in den Einkommen der meisten Bürger die Grundversorgung enthalten ist, muss natürlich keine extra und weitere Grundversorgung bereitgestellt werden. - Das Grundeinkommen ist also bereits da! Es ist nur noch nicht bedingungslos.

Jeder mag das einmal selbst überprüfen. Haben sie ein Dach über dem Kopf, haben sie etwas zu essen, haben sie Kleidung und Energie, um ihre Nahrung zu erwärmen? Dann haben sie die Grundversorgung. - Und die Grundversorgung ist identisch mit dem Grundeinkommen.

Wenn Sie aber zum Frühstück Kaviar essen und Champagner schlürfen, ein teures Auto besitzen und ein eigenes Haus sich leisten können, dann ist das nicht die Grundversorgung, sondern ihre persönliche Entscheidung. Diese Güter müssten Sie extra erarbeiten. - Aber in ihrem Lebensstil ist die Grundversorgung mit enthalten.

Diese Grundversorgung haben somit die meisten Menschen. - Aber wenn wir von Armut in der Gesellschaft sprechen, heißt das, dass viele Menschen nicht genug von dem haben, was sie als Grundversorgung brauchen.

Der Grundeinkommen-Gegner sagt, nur der Bedürftige braucht die soziale Hilfe. – Das Grundeinkommen ist jedoch keine Hilfe, sondern die genuine, eigentliche erste Aufgabe, die eine Gesellschaft hat, gegenüber ihren Bürgern.

Menschenrechte

Deshalb soll das BGE als Menschenrecht in der Verfassung verankert sein. Und jeden Monat im Voraus den Bürgern zur Verfügung stehen, für ihren Lebensunterhalt.

Gesellschaften, die diese Arbeit nicht leisten, sind inkompetent und eine Bedrohung für die Bürger. - Weil sie die Menschen im Stich lassen. Diese sollen selbst für sich sorgen, aber gleichzeitig wird ihnen durch die Gesetze ein Selbstversorgerleben unmöglich gemacht.

Und als Arbeitssklave für die Geldbesitzer arbeiten müssen, ist keine Option, weil es die Menschenwürde verletzt.

Wenn das BGE ein Menschenrecht ist, bedarf es keines Antrags beim Amt, auf Sozialzahlungen. Es muss selbstverständlich sein, dass die Menschen ein würdevolles Leben garantiert haben. - Ohne Antrag und Begutachtung durch Behördenmitarbeiter.

Und damit wir auf die Beantragung verzichten können, erhalten alle Bürgerinnen und Bürger das Bedingungslose Grundeinkommen. - Und im Anschluss wird es verrechnet mit den Steuern.

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Happiness Grundeinkommen

Es ist besser, man erreicht nicht dasjenige, was man sich wünscht, meint Slavoj Zizek . Der Wehrdienst sollte nicht abgeschafft werden und ein bisschen Arbeit hat noch nie jemandem geschadet. Weitere Meinungen? – Am Stammtisch kann jetzt die nächste Runde Bier bestellt werden.

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Viele Fakten, wichtige Informationen – World Basic Income

Auf der Internetseite der Initiative in England, für ein Welt-Grundeinkommen, sind viele Daten erhältlich, die das Bedingungslose Grundeinkommen perspektivisch einordnen.

Sogenannte Cash Transfers (Geldzahlungen) an Bewohner in unterschiedlichen Ländern und an ausgewählte Gruppen, haben unterschiedliche Effekte.

So spielt es eine Rolle, ob diese Transferzahlungen in reichen oder armen Ländern stattfinden. - In armen Ländern können sie einen Schub für die Wirtschaft darstellen und insgesamt zur Erhöhung des Lebensstandards beitragen.

In reichen, mit Konsumgütern überladenen Ländern, geht es mehr um den rechtlichen Aspekt, der ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) verursacht. Aber auch in diesen reichen Ländern gibt es reale Armut, weil die Geschäfte zwar voll sind, mit allen Gütern, die wir für unsere Existenzsicherung brauchen, aber die Bürger dürfen sich die Ware nicht nehmen, weil sie kein Geld haben.

Der rechtliche Aspekt betrifft die eklatante Verletzung der Grundrechte der Bürger, in Deutschland durch die Hartz4-Gesetzgebung. Und wenn man es schafft, das Bundesverfassungsgericht zu Äußerungen diesbezüglich zu bewegen, bekommt die Menschen das auch zu hören.

Die Bürger wollen nicht am Nasenring der Sozialgesetze, von Staat und Wirtschaft zu den Jobs geführt werden. Sie wollen in Freiheit ihr Leben gestalten und selbst bestimmen, was sie tun und arbeiten. Deswegen geht es in den Industriestaaten um die Freiheit der Bürger und vielleicht etwas weniger um das nackte Überleben, wie in anderen Regionen der Welt.

In armen Ländern, muss ein zusätzlich ausgezahltes Grundeinkommen nicht zu Inflation führen, wenn die Wirtschaftsleistung insgesamt gering ist, und ein Mehr an Aktivität sofort von der Gesellschaft aufgesogen wird, weil Bedarf besteht.

Und weiterhin:

Mehr Geld oder bedingungsloses Geld, äußert sich in der Folge als Nachfrage. – Wenn die Wirtschaft einen Bedarf, eine Nachfrage bedienen kann, mit ihren Produkten und Dienstleistungen, ist eher nicht mit Inflation, also Verteuerung des Angebots zu rechnen.

Nur, wenn Nachfrage und Angebot nicht zusammenpassen, also mehr Nachfrage besteht, dann besteht das Risiko erhöhter Preise.

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Ist es nicht besser, wenn wir gezielt den Armen Geld geben?

Statt Bedingungsloses Grundeinkommen?

Unsere heutigen Sozial- und Wohlfahrtssysteme funktionieren nicht. - Das sehen wir gerade eben wieder, in der Viruskrise. Da werden schon mal Bedürftige vergessen. Sie haben sich nicht von selbst gemeldet, oder die Behördenmitarbeiter haben sie nicht wahrgenommen. - Pech gehabt !?

Oder die armen Antragsteller erhalten nicht rechtzeitig ihr Geld. Oder ihre Anträge werden abgelehnt, wegen Formfehler oder weil der Antragsteller mit seinen bestehenden Einkommen 10 Euro über dem Grenzwert liegt. Oder sie sind überfordert mit der Vielzahl an Nachweisen, die sie vorlegen sollen. Und so weiter.

Es ist ein böses Märchen, wenn behauptet wird, unsere Sozialsysteme wären gerecht und kämen allen Bedürftigen zugute? Viele der Betroffenen klagen im Internet über die empörende Behandlung, die sie erfahren, zum Beispiel in den Jobcenter.

Demnach würde durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), die bestehende Ungerechtigkeit durch unsere vorhandenen Sozialsysteme, endlich beendet und durch bessere Methoden ersetzt.

Aber ist es nicht verkehrt, allen Bewohnern ein Grundeinkommen zu geben, wenn sie es doch nicht brauchen?

Statt eine Überprüfung von Personen am Anfang der Verteilung eines Bedingungslosen Grundeinkommens durchzuführen, um herauszufinden, wer ein Grundeinkommen wirklich braucht und wer nicht, ist es möglich, die Überprüfung ans Ende der Verteilung eines Grundeinkommen zu verlagern, wenn die Steuern eingesammelt werden, die ein Grundeinkommen ausmachen. - Dann wäre es wichtig, wirklich alle verfügbaren Steuern von jedem Bürger zu erhalten.

Allerdings gilt dieses Verfahren mehr für eine Gesellschaft mit Einkommenssteuer, während der Autor eher eine Konsumsteuer präferiert, weil sie sinnvoller erscheint. Überhaupt hat das Steuerneintreiben etwas von Misstrauen, was keine gute Grundlage für eine BGE-Gesellschaft ist.

Wichtiger wäre es, zu erkennen, dass die Güter und Dienstleistungen, die wir produzieren, das BGE ausmachen. Und es geht darum, diese Wertschöpfung auf dem Niveau der Basisversorgung, allen Menschen zur Verfügung zu stellen.

Und für diesen Vorgang bedarf es keinerlei Misstrauenshandlungen.

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Ist die Existenzsicherung ein Ausdruck von Egoismus?

Es gibt Grundeinkommen-Gegner, die das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) als Egoismus bezeichnen wollen. - Haben sie recht?

Sie behaupten, wer an sich denkt und sich versorgen will, sei ein Egoist. Und wer für sich arbeiten wolle und dann konsumieren möchte, handele unmoralisch.

Diese Einschätzung mag dann zutreffen, wenn derjenige im Luxus lebt und diesen Luxus ständig weiter vergrößern will.

Darum aber, geht es gar nicht, beim Bedingungslosen Grundeinkommen.

Wir haben als Einzelmenschen die Verantwortung, uns selbst am Leben zu erhalten. Und was das für ein Kampf ist, kann jeder jeden Tag am Beispiel der Obdachlosen beobachten. - Wäre das nicht ein Unfug, wenn wir jetzt behaupten würden, diese Menschen seien egoistisch, weil sie sich erhalten wollen?

Das Problem ist, dass die Übergänge fliesend sind. Wer nur sich selbst erhalten will, erreicht womöglich irgendwann den Zustand des Wohlstands? - Und manche kommen darüber hinaus, zu einem Luxusleben.

Das Bedingungslose Grundeinkommen bezieht sich aber nur auf die Grundversorgung. - Deswegen ist es nicht richtig, wenn die Grundeinkommen-Gegner pauschal von Konsum sprechen, wenn beim BGE aber nur die reine Existenzsicherung gemeint ist.

Da müssen wir ganz genau hinschauen.

Das Bedingungslose Grundeinkommen meint ausschließlich eine bescheidene, aber menschenwürdige Güterbereitstellung.

Das heißt, der Egoismusvorwurf der Grundeinkommen-Gegner in Richtung Grundeinkommen-Befürworter geht ins Leere.

Der zweite Einwand von Seiten der Grundeinkommen-Gegner lautet, der Mensch würde in der arbeitsteiligen Gesellschaft ganz normal seinen Platz innehaben, in der Wirtschaft, und für andere arbeiten, wie die anderen auch für ihn arbeiten, was ein Ausdruck von Solidarität und Sozialität sei. Wer aber nicht mitarbeiten würde und seine Mitarbeit verweigern könnte, mit einem BGE, der verhalte sich antisozial.

Dieser Einwand ist nicht berechtigt.

Die arbeitsteilige Gesellschaft ist ein Entwicklungsschritt innerhalb der Menschheitsgeschichte. Ursprünglich und als Ausgangspunkt des Menschen in Bezug zur Welt, ist das Verhältnis Mensch – Erde.

Dasjenige, was der Mensch zum Leben braucht, findet er auf der Erde. Und nicht bei einem anderen Menschen oder durch einen anderen Menschen.

Die Erde gibt dem Menschen Luft zum Atmen und Wasser gegen den Durst. Sie hat Beeren, Pflanzen, und Tiere. Durch die Erde hat der Mensch die Materialien, die er zum Leben und Überleben braucht.

Die Arbeitsteilung hingegen, besagt nur, dass durch eine Zusammenarbeit mit anderen Menschen, die gesamten Selbsterhaltverrichtungen womöglich leichter zu bewerkstelligen sind. – Aber daraus lässt sich keinen Zwang ableiten, dass der einzelne Mensch in einer Arbeitsgruppe oder in der Gesellschaft mitwirken muss.

Und es kommt ja nicht von ungefähr, dass in der tausenden Jahre andauernden Geschichte des Menschen, der Mensch den anderen Menschen immer wieder zur Arbeit gezwungen hat. – Das sagt doch etwas.

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Wenn wir Zivilisation haben, um den Preis, die Würde der Mitmenschen zu verletzen, in dem wir diese zur Arbeit zwingen, dann stellt sich die Frage, ob diese Zivilisation berechtigt existiert.

Deshalb ist es Aufgabe der zivilisierten Menschen, den Arbeitszwang in ihren Gesellschaften abzuschaffen oder gar nicht erst einzuführen und der Freiheit des Einzelnen vollen Raum zu geben, damit er sich entwicklen kann.

Bezogen auf das BGE bedeutet das, die Teilnahme in der arbeitsteiligen Gesellschaft muss freigestellt sein. Der einzelne Mensch entscheidet, ob und inwieweit er mit anderen zusammenarbeiten will. – Und dieses Recht ist in vollem Umfang zu bejahen und hat nichts mit Egoismus zu tun.

Da aber die Zivilisationen dem einzelnen Menschen die Möglichkeit geraubt haben, sich direkt durch die Erde zu versorgen, wenn er nicht in den arbeitsteiligen Gesellschaften mitwirken will, indem sie das Eigentumsrecht installierten und den Staat, muss die Zivilisation und ihre Gesellschaften den Einzelnen für die Beschränkung seiner Freiheit entschädigen.

Diese Entschädigung ist das Bedingungslose Grundeinkommen.

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Das Leistungsprinzip (hinsichtlich der Einkommensverteilung) abschaffen, um es (hinsichtlich des Einsatzes der Fähigkeiten) zu verwirklichen.

Rudolf Bahro --Die Alternative

Das ist das Bedingungslose Grundeinkommen. Und die Trennung von Arbeit und Einkommen. Bereits in den 70er Jahren von einem Sozialtheoretiker formuliert. :-)

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Wie lässt sich das BGE umsetzen?

Um zu verstehen, wie das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) funktioniert, braucht man nur von den einfacheren Fragen zu den schwierigeren vorzuschreiten.

Die Zauberer, die es auch gibt, wollen meist gleich mit dem Rechnen anfangen und wenn Grundeinkommen-Befürworter nicht mitkommen und die Rechnung nicht verstehen, sitzen sie in der Falle. Denn der Rechenkünstler sagt, seht, ich habe euch vorgerechnet, das Bedingungslose Grundeinkommen lässt sich finanzieren. – Aber die Zuschauer haben die ganze Rechnung nicht verstanden. Jetzt sind sie abhängig von dem Rechenkünstler, dass seine Rechnung auch stimmt. Und wenn dieser morgen sagt, ach, da habe ich mich doch verrechnet, können die Grundeinkommen-Befürworter daran nichts ändern.

Deshalb kann man den Rechenkünstlern nicht den Vortritt lassen. Das BGE muss sich natürlich und aus den Lebenszusammenhängen heraus erklären. - Dann verstehen es viel mehr Menschen.

Wie es ganz zum Schluss, nachdem die allgemeinen Zusammenhänge besprochen sind, in den Verwaltungen umgesetzt wird, da mögen Fachleute ihren Beitrag leisten, um den Vorgang optimal zu gestalten. - Aber grundsätzlich, muss sich die Finanzierung und Umsetzung des Bedingungslosen Grundeinkommen, erst einmal aus dem praktischen Leben ableiten lassen.

Und das ist möglich.

Das Grundeinkommen bedeutet immer Teilung.

Man teilt die Wertschöpfung in einer Gesellschaft. Und es geht nicht ums Wegnehmen, jemandem was wegnehmen. Darum geht es nicht, beim BGE.

Und wenn wir uns einig sind, dass ein Teil der gemeinsamen Wertschöpfung in einer Gesellschaft, für Gemeinschaftsaufgaben verwendet wird, dann ist die erste und zentrale Gemeinschaftsaufgabe im 21. Jahrhundert, die bedingungslose Existenzsicherung für alle Bürger.

Darüber sollten wir uns absprechen und klar sein.

Wenn wir einen Teil der gemeinsamen Wertschöpfung allen Bürgern bedingungslos zukommen lassen, dann muss das nicht immer Geld sein. - Es kann zum Beispiel auch eine Mindestmenge Strom sein, oder preiswerter Wohnraum, der durch die Regierung gefördert wurde, oder ein preiswerter oder kostenloser öffentlicher Nahverkehr oder eine Internet- und Mobilfunk-Infrastruktur, die nicht profitorientiert aufgebaut ist und deshalb wenig kostet.

So gibt es viele Möglichkeiten, das BGE umzusetzen.

Wenn wir heute arme Menschen sehen, Armut erleben in nächster Nähe und die Tafeln im Land haben, dann teilen wir nicht die Wertschöpfung. Es ist ein Signal, dass wir die Sache, die Gesellschaftsgestaltung nicht richtig machen. - Alle Menschen müssen freien Zugriff auf die existenziell benötigten Güter haben.

Das ist das Bedingungslose Grundeinkommen.

Wer ist an den schlechten Zuständen im Land schuld?

Es ist müßig darüber zu streiten. Jetzt ist es wichtig, dass alle aktiv werden und sich einsetzen für eine bessere Gesellschaft, als wir sie momentan haben.

Dein Engagement für Veränderung ist wichtig.

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Arbeit und Grundeinkommen

Wenn wir Menschen heute haben, die für Arbeit bezahlt werden, dann können alle anderen auf diese Arbeit schauen und sie bewerten. Und da ist auch der Zusammenhang. Wenn Arbeit bezahlt wird, von anderen, haben diese anderen das Recht, die Arbeit anzuschauen und zu bewerten.

Ist die Arbeit aus Sicht der anderen, aus Sicht derjenigen, die die Arbeit bezahlen, von schlechter Qualität oder gar nicht gemacht, dann wollen diese anderen entweder nicht weiter für die Arbeit bezahlen, oder sie wollen, dass derjenige endlich seine Arbeit richtig macht, oder sie wollen, dass jemand anderes diese Arbeit macht, damit sie endlich richtig ausgeführt wird.

Mit anderen Worten, bezahlte Arbeit wird nie von denjenigen bewertet, die sie machen, sondern immer von denjenigen, die sie als Arbeitsergebnis erhalten, die sie beauftragen, die sie gegenüber der Mitwelt verantworten oder die sie selbst bezahlen.

Dieses natürliche System von bezahlter Arbeit lässt sich pervertieren und auf den Kopf stellen, wenn diejenigen, die arbeiten, die Mitmenschen zwingen, ihnen diese Arbeit zu bezahlen und sie selbst ihre Arbeit bewerten und selbst die Höhe ihrer Einkommen bestimmen, aber andere das Geld dafür hergeben sollen.

Die Arbeitsgesellschaft heute, hat zwei große Schwachpunkte. Sie bietet keine gut bezahlte Arbeit mehr für alle an. Und sie zwingt über das Hartz4-System die Leute, die schlechte Arbeit zu machen. – Die heutige Arbeitsgesellschaft ist zutiefst ungerecht und nicht mehr akzeptabel.

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Niemand kann denjenigen stoppen, der seine Arbeit nicht machen will, sie schlecht ausführt, sie zum Schaden seiner Mitwelt gestaltet oder kein Interesse an ihr hat.

Und diejenigen, die heute meinen, es sei wichtig, dass auch ihr Tun als Arbeit anerkannt wird, müssen damit rechnen, dass sie in ihrem Tun bewertet werden. - Denn andere sollen ja diese Arbeit bezahlen.

Wie viele Eltern gibt es, die schlechte Arbeit machen, sich vor den Kindern streiten, sich gegenseitig schlagen. Wie viele Eltern gibt es, die obwohl es von vornherein klar ist, dass ein Zusammenleben der Eltern nie gut gehen wird, dennoch gemeinsam Kinder zeugen. Wie viele Eltern gibt es, die ihre Kinder vernachlässigen und ihnen nur Süßigkeiten, Fernsehen, Konsole, und Geld anbieten. Wie viele Eltern gibt es, die in ihrem ganzen Verhalten den Kindern in der Zeit des Zusammenlebens, schwere psychische und körperliche Schäden zufügen.

Und wären da nicht, bei etwaigen Geldzahlungen, später Schadensersatzforderungen zu stellen?

Wir haben also das Problem, wenn wir alles zu Arbeit erklären, dass wir dieses dann auch genau so behandeln würden. - Es nämlich bewerten, weil wir es ja auch bezahlen oder Adressaten der Tätigkeiten sind. Hinzu kommt, dass heute manche Leute ihre Arbeit hassen, aber das Geld brauchen. Würden wir immer mehr Bereiche des Lebens zu Arbeit erklären, hätten wir ähnliche Umstände in diesen.

Und weiterhin gibt es das Problem der qualitativen Abgrenzung. – Jeder, der an einem Stück Holz Töne erzeugen kann, ist Musiker und hat ein Recht auf Arbeitseinkommen? Oder haben es nur diejenigen, die von den Gesetzen der Politiker diesbezüglich bewertet werden und alle anderen haben kein Recht dazu.

Wer bestimmt die Grenze, wann etwas Arbeit ist und wann etwas Privatvergnügen darstellt. Bestimmt das die Umwelt, also diejenigen, die das Tun bezahlen? Oder sollen es die Lobbygruppen bestimmen, was sie bezahlt bekommen? Oder bestimmen die Parteien, was Arbeit ist bei den anderen, und was nicht.

Die Arbeitsgesellschaft ist in ihrem ganzen Aufbau eine zutiefst absurde und inkompetente Überlegung.

Wenn wir nicht nur die institutionalisierte Betreuung und Pflege als Arbeit ansehen und bezahlen, sondern auch die privaten Handlungen diesbezüglich so behandeln würden, müsste dieses Tun bewertet werden können, da andere es bezahlen sollen.

Wer will jetzt in seinen vier Wänden bewertet werden?

Die Arbeitsgesellschaft ist der Totalitarismus des Arbeitsgedankens. Und es kommt nicht von ungefähr, dass gerade die Deutschen in dieser Hinsicht besonders anfällig sind.

Der Extremismus dieses Denkens, kommt dann hervor, wenn das ganze Leben zu Arbeit erklärt wird. Alles sei Arbeit. Nicht nur die abhängige Beschäftigung bei einem Arbeitgeber oder das Tätigsein als Selbstständiger, sondern die Kinder würden schon in der Schule arbeiten und die Alten, die in Rente sind, würden auf ihre Weise auch weiterhin an sich arbeiten und selbst die Geburt eines Menschen sei für diesen Arbeit und für die Mutter auch.

Dieser Totalitarismus des Arbeitsdenkens schadet der Gesellschaft und den Menschen. - Und er hilft in keinster Weise. Bezeichnend ist auch, dass Leute, die so über Arbeit denken und alles zu Arbeit erklären, in der Regel die Arbeit der anderen meinen, wenn sie so über Arbeit reden. Und sie bemerken nicht ihre eigene Anmaßung, es zu wagen, das Tun der Mitmenschen einordnen und kategorisieren zu wollen. Denn dazu haben sie überhaupt kein Recht! Und ihre eigene Überheblichkeit kommt in ihrem Verhalten zum Ausdruck.

So wollen die Vertreter der Arbeitsgesellschaft, alles Tun der Mitmenschen in Schubladen einordnen und bewerten und die einen bekommen den Stempel Das-ist-Arbeit und die anderen haben Pech und es heißt, Das-ist-keine-Arbeit.

Die einen sollen berechtigterweise existieren und Geld erhalten und die anderen sollen berechtigterweise kein Geld erhalten, weil ihr Tun nicht als Arbeit kategorisiert ist. Deshalb gehört in der Arbeitsgesellschaft Armut zum Leben. Man muss ja erkennen können, wer an der Hürde und Aufgabe gescheitert ist, als Arbeitender dazustehen.

Mit diesem Verhalten, üben die Vertreter der Arbeitsgesellschaft Macht aus.

Sie wollen bestimmen, wer zurecht eine Existenzsicherung erhält und wer nicht, indem sie alles Tun dem Arbeitsbegriff unterordnen.

Die Bewertung ob etwas Arbeit ist, steht aber niemals den anderen zu, sondern immer nur denjenigen, die etwas tun und ihr eigenes Tun selbst bewerten. - Die Idee, das Tun eines anderen bewerten zu wollen, ob es Arbeit ist, funktioniert letztlich nicht.

Die Arbeitsgesellschaft verheddert sich in ihrem eigenen Weltbild und Denken. - Die Geldzuweisungen aufgrund der Überlegungen in der Arbeitsgesellschaft, sind nicht selten ungerecht, weil sie wirklichkeitsgemäßen Überprüfungen nicht standhalten.

Das Denken der Arbeitsgesellschaft muss aufgegeben werden.

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In der Grundeinkommensgesellschaft sind andere Parameter wichtig. In der Grundeinkommensgesellschaft wird gefragt, wie viele Ressourcen hat unser Planet. Und alle diese Ressourcen müssen gerecht auf alle Bürger verteilt sein, sonst wäre unser Verhalten ungerecht.

Die Zubereitung der Ressourcen übernehmen diejenigen, die die Wichtigkeit dieses Tuns verstanden haben, so, wie gute Eltern mehr vom Leben begreifen, als die Kinder und Aufgaben übernehmen, die die Kinder noch nicht können.

Das heißt, es arbeiten diejenigen, die begreifen, dass Arbeit wichtig ist und gemacht werden muss. - Die Arbeitsbedingungen müssen überall angemessen sein und ein fairer Anteil am Jahreserlös von Firmen und Institutionen, gehört auf alle Beteiligten verteilt und ein weiterer Teil geht an Einrichtungen und Menschen, die Wichtiges tun und gefördert werden.

Das Funktionieren der Grundeinkommensgesellschaft gründet sich auf diejenigen, die Verantwortung übernehmen wollen und Fähigkeiten besitzen.

Aber die Existenzsicherung muss von jeglicher Bewertung und Arbeitsdefinition befreit stattfinden. - Existenzsicherung brauchen alle immer, unabhängig von einer Kategorisierung nach Arbeitsleistung.

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Ist das Grundeinkommen bedingungslos?

Sind mit dem BGE keine Verpflichtungen verbunden?

Nun, der Einzelne soll frei bleiben, in seinen Entscheidungen. Das ist die Idee.

Umgekehrt ist natürlich richtig, dass die existenzsichernden Güter irgendjemand erarbeiten muss.

Die Hauptaufgabe für uns Menschen bezüglich des BGE, besteht darin, zu verstehen, wie wir die wirtschaftliche Versorgung der Bürger organisieren, ohne die Würde der Bewohner zu verletzen.

An dieser Aufgabe ist die Regierung und sind die Politiker und ihre Berater komplett gescheitert.

Sie sind unfähig, die Versorgung der Bevölkerung zu organisieren, ohne die Würde der Menschen zu verletzen. - Da sie nicht wissen, wie sie das bewerkstelligen sollen, können wir sie auch nicht fragen, wie das zu machen ist.

Die Bevölkerung muss es selbst herausfinden.

Oft wird der Hartz4-Arbeitszwang verharmlost und beschönigend dargestellt. Immer wieder sieht man grinsende Grundeinkommensgegner, wenn sie zu den Hartz4-Sanktionen sich äußern sollen. So als ob sie nicht wüssten, dass das Hartz4-System die Grundrechte der Bürger verletzt und die Empörung darüber nachvollziehbar und berechtigt ist.

Die Aufgabe, vor der wir Bürgerinnen und Bürger stehen, lautet, wie produzieren wir die Grundversorgungsgüter für alle Bewohner, ohne dabei die Grundrechte der Menschen zu verletzen. - Geht das?

Grundeinkommengegner brauchen eine Erzählung, ein Narrativ, welches genial gestrickt, den berechtigten Menschenwürdeanspruch der Bürger aushebelt.

Ein, wenn auch schwacher Versuch besteht darin, den Menschen die Würde zu nehmen und sie der Arbeit zuzuordnen. - Die Würde der Arbeit.

Schwergewichtiger sind dann schon die Geschichten, die dem Menschen seine Historie nehmen wollen und ihn stets in die arbeitsteilige Gesellschaft platzieren. So, als ob der Mensch nie woanders existiert hätte. - Die Geschichten fangen dann so an, dass der Mensch in der arbeitsteiligen Gesellschaft quasi aufwacht und im sozialen Verbund, in der Gruppe seine Aufgaben zu erledigen hat, wie alle anderen auch.

Da der Mensch in der arbeitsteiligen Gesellschaft die Güter und Dienste der anderen bekommt, habe er gefälligst auch seinen Beitrag zu leisten und die Bedürfnisse der Mitmenschen mit seiner Arbeit zu befriedigen. - Und tut er das nicht ist er wahlweise krank oder egoistisch, so die Mär.

Dann ist es in der Folge mehr als berechtigt, wenn der Staat ein klein bisschen nachhilft, wenn die natürliche Solidarität bei dem einen oder anderen Bürger nicht in die Gänge kommt. - Mehr will doch Hartz4 gar nicht.

Mit dieser Story tut man so, als ob alles in Ordnung sei, mit der Weltsicht der Hartz4-Befürworter. Und Grundeinkommens-Aktivisten und Arbeitslose ohne Arbeitsmotivation würden auf der falschen Seite der Geschichte stehen.

Das Problem an dieser Weltsicht, ist ihre Fehlerhaftigkeit. - Sie beschreibt nicht das Leben der Menschen, sondern eine Ideologie, vergleichbar mit dem Denken der Sklavereibefürworter in den USA Mitte des 19. Jahrhunderts. - Auch denen hätte man nicht ausreden können, dass es ganz normal ist, einen Teil der Bevölkerung zur Arbeit zu zwingen. Und es bestanden bestimmt ähnlich viele Stories und Erzählungen, warum das ganz natürlich sei, so mit den Leuten umzugehen.

Es bedeutet, dass wir Menschen bezüglich des Umgangs miteinander, anders fühlen und empfinden, was richtig und falsch ist und das in der Folge auch jede Seite und jede Fraktion ihre eigenen Legenden bildet, wie die eigene Gefühlslage in das Weltbild passt.

Was stimmt nicht an der Story der Grundeinkommens-Gegner?

Wenn sie von der arbeitsteiligen Gesellschaft sprechen und der Gemeinschaft, in der die Menschen per Geburt hineingeraten, tun sie so, als ob Gemeinschaft, Gruppe und Arbeitsteiligkeit immer Ausgangspunkt des Menschseins wären. - Das ist aber nicht der Fall.

Wie der Ausgangspunkt für den einzelnen Menschen ist, kann nur dieser erzählen. Und selbst Adam und Eva sind noch keine Gruppe. Wer bei einer alleinerziehenden Mutter aufwächst, muss das nicht als Gruppe empfinden. Und wer im Heim die ersten Jahre verbringt, kann das ebenfalls unterschiedlich wahrnehmen.

Alle Zustände und Umstände im Leben, geraten aus freien Impulsen in den Fokus oder halt nicht und werden beurteilt und eingeschätzt, durch den einzelnen Menschen und nichts an sozialen Rahmenbedingungen hängt den Leuten wie Klebstoff am Leib, sodass es sich aufdrängen kann. - Gruppe ist nicht natürlicher Ausgangspunkt der Person, es kann nur so empfunden werden, wenn es für den Einzelnen zutrifft. Dasselbe gilt für die Arbeitsteiligkeit. Arbeitsteilung setzt gegenseitige Zustimmung voraus. Wenn man mit anderen nicht zusammenarbeiten will, gibt es auch keine Arbeitsteilung.

Der Unterschied zwischen den Positionen ist die Voraussetzungslosigkeit bei den Grundeinkommen-Gegnern und das Beharren auf Voraussetzungen bei den Grundeinkommen-Befürwortern.

Die Hartz4-Befürworter tun so, als ob für das Mitwirken in der Gruppe und in der Gemeinschaft und beim Mitarbeiten in der arbeitsteiligen Gesellschaft, keine ausdrückliche Zustimmung des einzelnen Bürgers nötig wäre. Es sei vielmehr sonnenklar, dass doch alle in der Gemeinschaft sich befinden und alle in der heutigen arbeitsteiligen Gesellschaft platziert seien, sodass eine extra und ausdrückliche Zustimmung des einzelnen Bürgers sich erübrige.

Das ist jedoch nicht wahr. Es ist vielmehr genau anders herum.

Nur wenn der Einzelne seine ausdrückliche Zustimmung gibt, für eine Mitarbeit, ist seine Mitwirkung in der arbeitsteiligen Gesellschaft möglich. Die Regierungs- und Staatsvertreter tun so, als ob man auf diese Zustimmung des Einzelnen verzichten könnte. Und mehr noch, sie tun so, als ob sie im Recht seien, wenn sie mit den Hartz4-Sanktionen den Bürger in grober Weise auf seine Mitwirkungspflichten aufmerksam machen.

Es ist somit festzuhalten:

Wer hier jetzt sagt, da wäre die menschliche Verbindung vergessen worden, der darf nicht sein Urteil auf andere übertragen. Das, was Menschen erleben und nicht erleben, ist ihre Basis, um über die Welt zu entscheiden. - Und nicht der Miniausschnitt an Wahrheit, den man allen anderen überstülpen will.

Der Planet Erde hat die Materie, über die der Mensch leben kann. Das ist der Anbeginn. Wenn es sich ergibt und gut läuft, kann Zusammenarbeit mit und Zustimmung zu anderen Menschen entstehen. - Oder eben halt nicht.

Das Bedingungslose Grundeinkommen gibt den Menschen die Freiheit, die Beziehung zu den Mitmenschen selbst zu definieren. Die Hartz4-Gesellschaft zwängt den Einzelnen in eine Erzählung ein, die eine Lüge sein kann.

Wenn wir die Menschen frei lassen, sich selbst zur Gemeinschaft zu positionieren, müssen wir es auch erdulden, wenn Personen auf Distanz stehen. - Dennoch sind sie Teil der Erdengemeinschaft und gehören versorgt.

Es ist eine moralische Aufgabe der Bürger zu erkennen, dass sie nicht den Mitmenschen zur Gemeinschaft zwingen können, diesem aber dennoch seinen Anteil an diesem nährenden Planeten zu gönnen haben. Weil er jedem einzelnen Menschen zusteht, dieser Teil des Nährenden, das der Planet den Menschen gibt.

Natürlich sollten wir es als Herausforderung ansehen, eine Sozialität unter uns Menschen zu entwickeln. - Soweit ist aber schon feststellbar, das Pflicht und Zwang keine angemessenen Instrumente dafür sind und eher das Scheitern bei der Gesellschaftsgestaltung ausdrückt.


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