BGE kompakt

Datum: 2019-10-18 08:39
Tags: Sozialleistungen, Existenzsicherung, Konsumsteuer, Einkommenssteuer, Grundeinkommen

Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) schrittweise einführen, flankiert mit Konsumsteuer. Warum Konsumsteuer? Weil die Einkommenssteuer den arbeitenden Menschen für sein Tätigsein bestraft. - Und das kann nicht erwünscht sein.

Die Konsumsteuer belastet stattdessen den Konsum. Wer viel konsumiert zahlt dann mehr Steuern. Das bremst auch den Ressourcenverbrauch und ist echter Klimaschutz. Der notwendige Konsum der existenzsichernden Güter, muss hingegen weitestgehend steuerfrei sein.

Das BGE mit bestehenden existenzsichernden Einkommen verrechnen. Das heißt, wenn wir 200 Euro BGE einführen, fallen 200 Euro Lohn weg. - Aber wenn das Bedingungslose Grundeinkommen eingeführt wird, werden die Arbeitsverträge neu verhandelt.

Das kann bedeuten, dass in dem einen Fall der Lohn gleich bleibt, und in einem anderen Fall der Lohn sinkt. - In der Grundeinkommensgesellschaft findet am Arbeitsmarkt ein Rollentausch statt.

Der Bürger, der seine Arbeitskraft in ein Projekt stecken will, ist der Arbeitgeber. Er gibt seine Arbeit in ein Projekt. Derjenige, der diese Arbeit bezahlen will, ist der Arbeitnehmer. Er darf, gemäß vertraglicher Vereinbarung, die Arbeit anderer Leute in einem Projekt mit einkalkulieren.

Der neue Arbeitgeber geht in der Grundeinkommensgesellschaft gestärkt in die Vertragsverhandlungen um Projektbeteiligungen. Denn er kann jetzt seine Arbeitskraft anderen Leuten verweigern, statt geben. Was er vorher nicht konnte. Jetzt hat er aber ein garantiertes Bedingungsloses Grundeinkommen. Vorher, in der Hartz4- und Arbeitsgesellschaft, war er existenziell abhängig von den Sklavenjobs der Arbeitgeber.

Das BGE ersetzt nur existenzsichernde Einkommen, nicht aber ergänzende, zweckgebundene Einkommen, zum Beispiel »Behindertenhilfe«. Diese Hilfen erhalten die Menschen zusätzlich zum BGE.


Ist das Grundeinkommen bezahlbar?

Es ist Teil der gesellschaftlichen Wertschöpfung. - Wenn es circa 1 Billionen Euro ausmacht, vergleichen wir es mit der Gesamtwertschöpfung. Und die beträgt 3,2 Billionen Euro. Ist das Bedingungslose Grundeinkommen in der Wertschöpfung enthalten? Das kann sich jeder selbst ausrechnen, so einfach ist das.

Das Einzige, was sich mit der Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens ändert ist, dass wir für die Güter der Existenzsicherung nicht mehr verpflichtet sind, zu arbeiten. – Wir haben dann die Freiheit dazu. Oder etwas anderes zu tun. Oder beides. Ein Teil von jenem, ein Teil von diesem zu erledigen. Eben, wie wir als Individuen das für richtig halten. Halt Freiheit!

Wer jetzt sagt: Gut, dann werde ich kein Brot für andere backen und auf den Feldern Gemüse anbauen, ich werde »Künstler«, der kann dies ruhig tun. Da wir weiterhin eine Marktwirtschaft haben werden, wird am Arbeitsmarkt bekannt gegeben, es werden Brotbäcker gesucht oder Gemüseanbauer. Und dann wird man sehen, ob sich Leute melden, die die Arbeit machen.

Wer meint, er bekäme zu wenig Geld für den Gemüseanbau, der kann auf diese Arbeit verzichten. Wenn aber jeder keine Lust zu dieser Arbeit hätte, gäbe es kein Gemüse.

Da sich aber heute für alle Arten von Arbeit Menschen einfinden, diese zu erledigen, wenn sie denn irgendeinen Sinn für die Gemeinschaft ergibt, können wir davon ausgehen, dass die Wirtschaft ökologisch, umweltbewusst, klimafreundlich und menschengemäß produziert und funktioniert, in einer Grundeinkommensgesellschaft.

Jedenfalls ist dieses Zusammenleben tausendmal menschenwürdiger, als das Arbeitszwangkonstrukt, mit dem wir uns heute herumquälen.

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