Die Lösung der gesellschaftlichen Probleme, kann man sich nicht im Fernsehen anschauen

Datum: 2019-11-10 09:37
Tags: Grundeinkommen, Yang, Medien, Presse, Radio, Fernsehen, Nichtwähler, Demokratie, Internet

Und man kann sie sich nicht anhören, im Radio.

Die Lösung der gesellschaftlichen Probleme sollten wir selbst mit bewirken. Und das geht im Internetzeitalter nur über das Internet.

Wer sich den US-Wahlkampf bei den Demokraten anschaut, sieht, dass der Grundeinkommen-Befürworter Andrew Yang seine Unterstützer überwiegend über das Internet organisiert und diese selbst, ebenfalls dort ihr Aktionsfeld haben. Das macht Sinn, denn die alten Kommunikationsplattformen, wie Radio und Fernsehen, sind viel zu schwerfällig und widersprechen in ihrer Konzeption, dem partizipatorischen Element, das wir brauchen, um die Gesellschaften zu gestalten.

Auch die Presse ist mittlerweile bedeutungslos. Zeitungen und Zeitschriften sind mehrheitlich im Besitz von Oligarchen und profitinteressierten Eigentümern, die sich einen Teufel darum scheren, ob die Verlautbarungen ihrer Privatmedien auf der Höhe der Zeit sind.

So kann man bis heute in den alten Medien, Radio, Fernsehen und Presse, die falsche Aussage hören, dass wir in der Wirtschaft »Wachstum« bräuchten, um Arbeitsplätze zu schaffen und Wohlstand zu erhalten.

Dass diese Aussage von Grund auf falsch und Fake News ist, begreift jeder, der sich mit der Frage nach angemessenen anzustrebenden Werten in der Gesellschaft beschäftigt oder den Klimaschutz ernst nimmt. – Endloses Wachstum ist krankhaft. Aber das Wissen darüber ist in den alten Medien verloren gegangen oder nie angekommen oder aus ideologischen Gründen ausgeblendet.

So existiert außer dem Internet kein adäquates Wahrheitsmedium?

Wahrheit lässt sich nicht »senden«. Wahrheit entsteht als persönliche Erfahrung und Erkenntnisfortschritt. Wahrheit kann nicht von einer Person zur anderen gegeben werden, in Form von »Informationen«.

Die Information kann falsch sein oder sie ist unvollständig. – Gültiges Wissen entsteht ausschließlich im Individuum als Ergebnis eigenständiger Denk-Arbeit in Lebenszusammenhängen. Niemand kann einen anderen Menschen davon überzeugen, was richtig ist. Man kann sich nur selbst von etwas überzeugen.

Was die Unterstützer des Bedingungslosen Grundeinkommens immer mehr entdecken, ist, dass sie selbst es sind, die die Idee voranbringen. Und niemand anderes.

Es macht heute keinen Sinn mehr, darüber zu sprechen, was Politiker falsch machen oder besser machen könnten. Viele Bürger erkennen, dass Gesellschaftsgestaltung und Partizipation im Prozess von Gemeinschaft, nur mit unserer aktiven Teilnahme möglich ist. Wer zuhause hockt und wartet, erreicht .... nichts.

Da wir aber dennoch effektiv unsere Lebenszeit managen müssen, entpuppt sich das Internet als das Medium, welches am besten geeignet ist, die Situation angemessen zu handhaben.

Die Gesellschaft ist voll von Menschen, die sich skeptisch bis ablehnend gegenüber dem Internet verhalten, kein Smartphone haben, den PC nur im Notfall anmachen, auf Online-Banking verzichten und das neue 5G-Netz ablehnen, weil es die Strahlenbelastung in den Lebensräumen weiter erhöht. Und es gibt Lobbygruppen aus der alten Welt, in der es noch kein Internet gab und die ganz unzufrieden erleben, wie ihre Geschäftsmodelle durch das Internet zerstört werden.

Dennoch wird es so kommen, dass die Gesellschaften letztlich das Internet als das Instrumentarium des 21. Jahrhundert anerkennen und es im vollen Umfang nutzen werden.

Es ist auch kein Widerspruch, sich für Datenschutz, Werbefreiheit, geringe Strahlenbelastung und einem Internet und einer PC-Branche einzusetzen, die weitestgehend frei ist, von der Kontrolle durch Tech-Unternehmen, gekoppelt mit zeitlich eingeschränkter Nutzung dieser Techniken, und andererseits in vollem Umfang diese Technik zu verwenden, dort wo sie sinnvoll ist.

Einfach beides gleichzeitig machen!

Direkte Demokratie brauchten wir 1980 nicht, weil die Parteien noch mit der Bevölkerung verbunden waren und Politik für die Bürger gemacht wurde. Es waren Volksparteien. Heute haben wir Regierungen, die wie »Geschäftsführungen« wirken und ihre Auftraggeber sind Lobbyisten und Personen im Hintergrund.

Die Bevölkerung hat heute keine Interessensvertretung mehr, in den Parteien. Dies ist ihr in den letzten Jahrzehnten abhanden gekommen. Deshalb auch der hohe Anteil an Nichtwählern bei den Wahlen, der geflissentlich von den Machthabern übergangen wird, weil es sie nicht interessiert und sie diesen Fakt lieber verschweigen. – Parteien und Regierung repräsentieren schon lange nicht mehr die Bürgerinnen und Bürger. Bestenfalls einen Teil von ihnen. Einen kleinen?

Wer heute zurecht Direkte Demokratie fordert, kann sie nur selbst umsetzen! Durch Bürgerengagement und indem man sich politisch einmischt und an Diskussionen beteiligt. Anders geht es nicht. Auf das Vorhandensein von Direkte Demokratie kann man nicht warten. Sie entsteht, in dem die Menschen sie praktizieren.


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