Die Engländer wollen die EU nicht mehr. Oder wollen sie sogar am
liebsten die EU zerstört sehen?
Frances Coppola weist
in ihrem Blogbeitrag darauf hin. Hier
das Bild von Leave-eu.
Da sind Restaurationsbewegungen
überall in Europa. – Die europäische Union wird immer häufiger nicht als
Vorteil für die Menschen erlebt, sondern als Balast, Bürde oder
Einschränkung der nationalen Interessen.
Natürlich sind nicht
alle Bürger in diesen Ländern dieser Meinung. Viele Engländer sehen
durchaus die Vorteile der EU für ihr Land. Die Bürgerschaft ist
gespalten in der Einschätzung.
Es ist nun so, dass die
gesellschaftlichen Entwicklungen überall in den Ländern, zu
Veränderungen in der Gesellschaftsgestaltung führen müssten. Aber viele
Bürger wehren sich dagegen, weil dies ihr »altes Weltbild« gefährdet,
ihre alten Vorstellungen von Gesellschaft durcheinanderbringt und
etablierte Vorrechte und Grundordnungen infrage stellt.
Konservative wollen keine Veränderung. – Wenn es nach den Sklavenhaltern
in den USA gegangen wäre, würden heute noch Sklaven gehalten. Aber ein
Teil der Bürger, die Nordstaatler wollten keine Sklaverei mehr. So kam
es zum Krieg.
Heute sind wir Menschen gegeneinander gebracht,
weil wir unterschiedlich die gegenwärtige Lage einschätzen. – Ein Teil
der Bürger sieht sich bereit für Veränderungen und willig, alte Regeln
aufzugeben, andere aber wollen das nicht, und versuchen zu verhindern,
dass Neuerungen eingeführt werden.
Wer die EU wieder abschaffen
will, um nur noch Nationalstaaten zu haben, die einzeln miteinander
Verträge abschließen, will zurück in die Vergangenheit. - Denn das hatten
wir schon.
Die EU war einst als Fortschritt gesehen worden, um
den kriegerischen und feindseligen Begegnungen der Völker etwas
Positives entgegenzusetzen und den Gemeinschaftsgedanken über
Landesgrenzen hinweg zu stärken.
Daher ist die EU ein großer
Erfolg. Und die Abschaffung der EU wäre absurd.Andererseits muss sich die Europäische Union ständig weiterentwickeln, sonst ist ihr Wert für die
Bürgerinnen und Bürger nicht mit Sicherheit feststellbar. – Wenn in
weiten Teilen der EU Armut unter den Menschen vorherrscht, selbst
in großen Staaten, wie Deutschland, dann stimmt etwas nicht mit diesem
Gebilde.
Die EU muss in ihrer Politik beweisen, dass sie den
Menschen nützt. Wenn sie aber die Armut in den Ländern nicht verhindert,
ist ihr Wert nicht feststellbar. - Deshalb denken in manchen Ländern die
Leute, es wäre besser ohne die EU sich im Leben zu behaupten.
Die EU hat in den vergangenen Jahren die Chance verpasst, den Gedanken
des
Bedingungslosen Grundeinkommens aufzugreifen. Stattdessen haben
deutsche Arbeitsgesellschaftsideologen versucht, eine europäische
Arbeitslosenversicherung zu etablieren. Eine Idee,
angesiedelt in der alten Vorstellung von Versicherungssicherheit.
Keine der etablierten Parteien im EU-Parlament hat den Gedanken des
Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) mutig aufgegriffen, um einen großen
Schritt in der Europäischen Union zu wagen, der notwendig ist, um den
heutigen Anforderungen an die Gesellschaften gerecht zu werden.
Ein
Bedingungsloses Grundeinkommen in Europa hätte vielen Gegnern der
EU den Wind aus den Segeln genommen und mit einem Schlag, die oft durch
Arbeitslosigkeit bedingte Armut in vielen Ländern Europas beendet. - Da
wäre dann Europa Vorbild für die ganze Welt.
Aber so, wie wir
weiterwurschteln, mit dem deutschen Jobcentermodell, das in ähnlicher
Form viel Unheil in England unter der Bevölkerung verursacht, ist es
kein Wunder, dass die Menschen nach Auswegen suchen, und dann auf die
Vergangenheit kommen, in der doch alles viel besser war.
Deshalb
ist die etablierte Politik, deshalb sind die »guten« Politiker mit
schuld an der verfahrenen Lage. Die etablierten Parteien torkeln
konzeptlos, mit Stillstandsideen durch den Alltag und verursachen
gerade durch ihr Tun, die Krise.
Ausweg? Nur durch die Bürger
selbst. Die Bürger Europas müssen entdecken, dass durch ihre eigene
Mitwirkung bei der Gesellschaftsgestaltung Verbesserungen in der
Lebenssituation möglich sind. - Wer hingegen rechts, etabliert oder
links wählt, ändert an den heutigen Verhältnissen gar nichts oder es
wird nur schlimmer.
Ein Slogan des amerikanischen
Präsidentschaftskandidats
Andrew Yang ist, »Nicht links, nicht rechts,
sondern vorwärts!« Und weiter heißt es in seinem Wahlkampf: Humanität
zuerst!
In eine solche Richtung müssen die europäischen Bürger
gehen. – Sich selbst in die Geschehnisse einmischen, kommentieren,
mitwirken. Das ist die Aufgabe des modernen Weltbürgers.