Gemeinsam mit Grundeinkommen

Datum: 2019-10-15 08:37
Tags: Grundeinkommen, Armut, EU, Europa

Die Engländer wollen die EU nicht mehr. Oder wollen sie sogar am liebsten die EU zerstört sehen? Frances Coppola weist in ihrem Blogbeitrag darauf hin. Hier das Bild von Leave-eu.

Da sind Restaurationsbewegungen überall in Europa. – Die europäische Union wird immer häufiger nicht als Vorteil für die Menschen erlebt, sondern als Balast, Bürde oder Einschränkung der nationalen Interessen.

Natürlich sind nicht alle Bürger in diesen Ländern dieser Meinung. Viele Engländer sehen durchaus die Vorteile der EU für ihr Land. Die Bürgerschaft ist gespalten in der Einschätzung.

Es ist nun so, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen überall in den Ländern, zu Veränderungen in der Gesellschaftsgestaltung führen müssten. Aber viele Bürger wehren sich dagegen, weil dies ihr »altes Weltbild« gefährdet, ihre alten Vorstellungen von Gesellschaft durcheinanderbringt und etablierte Vorrechte und Grundordnungen infrage stellt.

Konservative wollen keine Veränderung. – Wenn es nach den Sklavenhaltern in den USA gegangen wäre, würden heute noch Sklaven gehalten. Aber ein Teil der Bürger, die Nordstaatler wollten keine Sklaverei mehr. So kam es zum Krieg.

Heute sind wir Menschen gegeneinander gebracht, weil wir unterschiedlich die gegenwärtige Lage einschätzen. – Ein Teil der Bürger sieht sich bereit für Veränderungen und willig, alte Regeln aufzugeben, andere aber wollen das nicht, und versuchen zu verhindern, dass Neuerungen eingeführt werden.

Wer die EU wieder abschaffen will, um nur noch Nationalstaaten zu haben, die einzeln miteinander Verträge abschließen, will zurück in die Vergangenheit. - Denn das hatten wir schon.

Die EU war einst als Fortschritt gesehen worden, um den kriegerischen und feindseligen Begegnungen der Völker etwas Positives entgegenzusetzen und den Gemeinschaftsgedanken über Landesgrenzen hinweg zu stärken.

Daher ist die EU ein großer Erfolg. Und die Abschaffung der EU wäre absurd.

Andererseits muss sich die Europäische Union ständig weiterentwickeln, sonst ist ihr Wert für die Bürgerinnen und Bürger nicht mit Sicherheit feststellbar. – Wenn in weiten Teilen der EU Armut unter den Menschen vorherrscht, selbst in großen Staaten, wie Deutschland, dann stimmt etwas nicht mit diesem Gebilde.

Die EU muss in ihrer Politik beweisen, dass sie den Menschen nützt. Wenn sie aber die Armut in den Ländern nicht verhindert, ist ihr Wert nicht feststellbar. - Deshalb denken in manchen Ländern die Leute, es wäre besser ohne die EU sich im Leben zu behaupten.

Die EU hat in den vergangenen Jahren die Chance verpasst, den Gedanken des Bedingungslosen Grundeinkommens aufzugreifen. Stattdessen haben deutsche Arbeitsgesellschaftsideologen versucht, eine europäische Arbeitslosenversicherung zu etablieren. Eine Idee, angesiedelt in der alten Vorstellung von Versicherungssicherheit.

Keine der etablierten Parteien im EU-Parlament hat den Gedanken des Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) mutig aufgegriffen, um einen großen Schritt in der Europäischen Union zu wagen, der notwendig ist, um den heutigen Anforderungen an die Gesellschaften gerecht zu werden.

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen in Europa hätte vielen Gegnern der EU den Wind aus den Segeln genommen und mit einem Schlag, die oft durch Arbeitslosigkeit bedingte Armut in vielen Ländern Europas beendet. - Da wäre dann Europa Vorbild für die ganze Welt.

Aber so, wie wir weiterwurschteln, mit dem deutschen Jobcentermodell, das in ähnlicher Form viel Unheil in England unter der Bevölkerung verursacht, ist es kein Wunder, dass die Menschen nach Auswegen suchen, und dann auf die Vergangenheit kommen, in der doch alles viel besser war.

Deshalb ist die etablierte Politik, deshalb sind die »guten« Politiker mit schuld an der verfahrenen Lage. Die etablierten Parteien torkeln konzeptlos, mit Stillstandsideen durch den Alltag und verursachen gerade durch ihr Tun, die Krise.

Ausweg? Nur durch die Bürger selbst. Die Bürger Europas müssen entdecken, dass durch ihre eigene Mitwirkung bei der Gesellschaftsgestaltung Verbesserungen in der Lebenssituation möglich sind. - Wer hingegen rechts, etabliert oder links wählt, ändert an den heutigen Verhältnissen gar nichts oder es wird nur schlimmer.

Ein Slogan des amerikanischen Präsidentschaftskandidats Andrew Yang ist, »Nicht links, nicht rechts, sondern vorwärts!« Und weiter heißt es in seinem Wahlkampf: Humanität zuerst!

In eine solche Richtung müssen die europäischen Bürger gehen. – Sich selbst in die Geschehnisse einmischen, kommentieren, mitwirken. Das ist die Aufgabe des modernen Weltbürgers.


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