Wer sind die Grundeinkommen-Gegner?

Datum: 2020-04-25 08:23
Tags: Grundeinkommen, Bedürftigkeitsprüfung, Antragstellung, Armut, Arbeitsgesellschaft, Existenzsicherung

In den letzten Tagen haben sich immer mal wieder Grundeinkommen-Gegner zu Wort gemeldet. Was ist dabei aufgefallen?

Hier noch einmal die Ausgangslage für die Bevölkerung:

Viele Menschen leben als Arbeitssklaven in der Gesellschaft. Sie sollen sich an andere Personen verkaufen, sie sollen ihre Arbeitskraft verkaufen und für andere den Diener machen, damit sie selbst eine Existenzsicherung haben.

Dies ist aber unmenschlich und ungerecht.

Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) will die Arbeitssklaverei abschaffen und einen freien Menschen, der in Würde leben kann.

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Der Grundeinkommen-Gegner will die Arbeitssklaverei beibehalten. - Er behauptet, es sei normal, wenn die einen Menschen für die anderen arbeiten müssen. Das ganze Leben der Menschen sei Arbeit und so funktioniere nun mal die Arbeitsteilung, dass jeder für den anderen arbeiten muss.

Die Grundeinkommen-Gegner wollen nicht, dass der Mensch frei ist und selbst bestimmen kann, was er tut und arbeitet. Der Mensch soll vom anderen Menschen abhängig sein und ihn bitten müssen, um ein bisschen Arbeit, bei miesen Arbeitsbedingungen, schlechtem Lohn und empörendem Umgang am Arbeitsplatz, damit er Geld hat zum Leben.

So ist die Ideologie in der Arbeitsgesellschaft.

Und der Grundeinkommen-Gegner sagt, dass er selbst kein Grundeinkommen braucht. Er und seine Frau verdienen genug und brauchen kein Grundeinkommen. Deswegen sind sie dagegen, dass alle Menschen ein Grundeinkommen erhalten. - Und dann wäre auch genügend Geld vorhanden, um den wirklich Bedürftigen ausreichend geben zu können.

Was fällt da auf?

Die Grundeinkommen-Gegner haben selbst in der Arbeitsgesellschaft gute Einkommen. Personen mit guten Einkommen und Renten, sind gegen ein BGE. Warum? - Beziehen sie ihre Einkommen aus öffentlichen Geldern, Steuern, Gebühren und Beiträgen, die andere erarbeiten müssen?

Denken Sie, dann arbeitet niemand für sie. Wo sie doch das Geld haben, zum Kaufen?

Und wenn die Grundeinkommen-Gegner sagen, sie selbst brauchen kein BGE und man solle lieber zielgenau den Leuten das Geld geben, mittels Hartz4 und unserem Sozialsystem, dann ignorieren sie, dass das Sozialsystem nicht funktioniert und statt zielgenau eine gute Versorgung, bekommen viele Bedürftige zu wenig oder gar nichts.

Davon aber, wollen die Grundeinkommen-Gegner nichts hören.

Deswegen hier noch einmal gegenübergestellt die Aussagen der Grundeinkommen-Gegner und die Realität der Menschen im Land:

Grundeinkommen-Gegner

Behörde
Antragstellung
Bedürftigkeitsprüfung

= zielgenaue Hilfen für die Menschen

Realität

Behördenapparat, der Steuergelder sinnlos verschlingt und extrem teuer ist. - Außerdem wird hier menschliche Arbeitskraft und Lebenszeit für die Überprüfung anderer Menschen vergeudet, in einem Bereich, in dem es nichts zu überprüfen gibt: Es muss nicht überprüft werden, ob Menschen eine Existenzsicherung brauche. Das ist doch klar.

Antragstellung ist gerade für arme, belastete Menschen eine große Herausforderung, an der schon ein Teil der Bedürftigen scheitert.

Über Anträge wird in den Behörden willkürlich entschieden, aus der Sicht der Betroffenen, weil sie die Hintergründe, behördeninternen Regeln nicht kennen, nach denen über Anträge entschieden wird.

Beispiel Wohngeld. Wenn der Antragsteller sagt, der Wohngeldrechner im Internet hätte einen anderen Betrag errechnet, behauptet die Behörde einfach, der Wohngeldrechner würde falsch rechnen. Das war es! Irgendwelche Einsprüche des Antragstellers werden nicht weiter führen, ohne Rechtsanwalt oder nur mit einem unverhältnismäßigen zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden, der gute Kenntnisse in der Materie voraussetzt und Fähigkeiten im Umgang mit PC und Internet erfordert.

Viele Menschen, denen es schlecht geht und die als Grundlage für ihre Existenz erst einmal eine stabile Versorgung benötigen, können das nicht leisten.

An diesem Beispiel ist zu sehen, dass die Grundeinkommen-Gegner die realen Verhältnisse ignorieren und von einem idealen Sozialstaat reden, der gar nicht existiert und mit den alten bismarckschen Vorgehensweisen nicht zu erreichen ist.

Vielen Antragstellern wird einfach von der Behörde mitgeteilt, dass sie keinen Anspruch auf Unterstützung haben. Fertig.

Wer von den Antragstellern jetzt nicht aufgeben will, gegen eine Behörde zu kämpfen, die scheinbar falsche Entscheidungen trifft, hat einen enormen Aufwand zu erbringen, der auch psychisch von den armen Menschen, die dringend ein sicheres Einkommen brauchen, gar nicht zu stemmen ist.

Die Bedürftigkeitsprüfung ist unwürdig und erniedrigend. – Jemand soll mehr oder weniger seine kompletten Lebensverhältnisse offenlegen. Wie viel jemand gespart hat, ob er sonstige Besitztümer sein eigen nennt, mit wem die Person zusammenlebt.

Das aber, geht keinen Behördenmitarbeiter etwas an! - Es ist ein Frechheit, wenn wir solche Regeln im Umgang miteinander schaffen.

Wer mit bedürftigen Menschen zusammenlebt und diese bedürftige Menschen stellen einen Antrag auf Sozialhilfen und Existenzsicherung beim Staat, der wird in Sippenhaft genommen und gezwungen, für den Bedürftigen finanziell aufzukommen. – Das können Eltern sein, die für ihre Kinder aufkommen sollen, oder es können Partner sein, die für den Lebensgefährten bezahlen sollen, und so weiter.

Das ist empörend und unglaublich. dass solche Gesetze erlassen wurden, die zutiefst menschenunwürdig sind.

Hier zeigt es sich, was dabei herauskommt, wenn Grundeinkommen-Gegner behaupten, eine zielgenaue Hilfe sei das Beste. Die Methoden der zielgenauen Hilfe, Antragstellung und Bedürftigkeitsprüfung, sind asozial und menschenverachtend. Deshalb ist die zielgenaue Hilfe abzulehnen. - Sie ist die glatte Unwahrheit und eine Verhöhnung der Betroffenen.

Bedingungsloses Grundeinkommen

Das Grundeinkommen macht Schluss mit der asozialen Welt der Arbeitsgesellschaft. Statt einer verlogenen und nicht stattfindenden zielgenauen Hilfe, wird wirklich geholfen.

Ohne Antragstellung und ohne Bedürftigkeitsprüfung erhalten alle Bürger die existenzsichernde Menge an lebenserhaltenden Gütern. Dies betrifft in erster Linie Nahrung, Kleidung, Wohnraum und Energie.

Dabei sparen wir Steuergelder, die heute sinnlos für die Behördenapparate Verwendung finden, um die Bürger zu kontrollieren und zu überprüfen.

Eine Antragstellung auf Existenzgewährung, was das BGE ist, fällt weg.

Eine Bedürftigkeit, die es zu überprüfen gilt, gibt es nicht bei der Existenzsicherung. - Die Existenzsicherung ist ein Fakt und die heutigen Gesellschaften haben die Aufgabe, diese für alle Bürger bei Beachtung der Menschenwürde, zu gewährleisten.

Das ist das Bedingungslose Grundeinkommen.

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Zusammenfassend kann gesagt werden, die Grundeinkommen-Gegner sind nicht selten Menschen, die heute in der Arbeitsgesellschaft selbst gute Einkommen oder Renten haben, wohlhabend sind und es kritisch sehen, wenn arme Menschen und Bedürftige, ohne Prüfung ihrer Bedürftigkeit und ohne Antragstellung eine sichere Existenz haben.


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